Biografie von Peter Thürling (*28.10.1955 - † 08.09.2024)
Peter Thürling wurde am 28.10.1955 in Rathenow, in der Heidefeldtstr. 29, geboren. Sein Vater, Karl-Heinz Thürling, war Berufsfeuerwehrmann und seine Mutter Helga Thürling, geborene Bräkow, war von 1948 – 1961 bei der Kriminalpolizei und bediente den Fernschreiber. Peter Thürling wuchs mit der Schwester Eva-Maria, geboren am 24.04.1957 und den Brüdern Holger, geboren am 11.01.1960 und Klaus, geboren am 09.01.1961 auf. Er wurde in der Geschwister-Scholl-Schule in Rathenow 1962 eingeschult und absolvierte die Schule bis zur 10. Klasse im Jahre 1972. Ab 1965, also ab der 3. Klasse hatte er die Möglichkeit eine R-Klasse zu besuchen, wo besonders intensiv Russisch gelehrt wurde. Es war die erste R-Klasse, die damals in der DDR (Deutschen Demokratischen Republik) gebildet wurde. Ab der 6. klasse kam als zweite Fremdsprache Englisch dazu. Von 1972- 1974 erlernte er in den Rathenower Optischen Werken (ROW) den Beruf des Zerspanungsfacharbeiters und wurde Automatendreher. Mit 16 Jahren verließ er das Elternhaus und zog zu seiner Tante in der Semliner Straße, wo er bis zu seinem Tode lebte. Ab 01.01.1991 wurde er bei der Stadt Rathenow als Stadtarbeiter und Vorarbeiter angestellt. 1993 wurde er stellvertretender Leiter des Betriebshofes der Stadt Rathenow. 2004 erkrankte er schwer und erhält seither ine Erwerbsunfähigkeitsrente. Von 1984 –1998 gehörte er der CDU an, für die er auch von 1990 –1998 zum Stadtverordneten gewählt wurde. 1998 trat er der freien Wählergemeinschaft “Pro Rathenow” bei und wurde für diese Gruppe von 2003 –2008 erneut zum Stadtverordneten gewählt. Die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, das Wahrzeichen seiner Heimatstadt, lag ihm immer sehr am Herzen. Er mag auch Kirchenmusik. Am 12.01.1986 wurde er durch Pfarrer Albrecht Rademacher in der Lutherkirche getauft und konfirmiert. Sein Konfirmationsspruch lautete:
Wir wissen: Wenn jemand Gott liebt,
muss alles dazu beitragen,
dass er das Ziel erreicht,
zu dem Gott ihn nach seinem Plan
berufen hat. ( Römer 8,28)
Die Einheit Deutschlands im Jahre 1990 empfand er persönlich als positiv für sein Leben. Er liebte seine Arbeit in der Stadt Rathenow und die gute Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister der Stadt. Der schönste Tag in seinem Leben war sein 50. Geburtstag. In seiner Freizeit arbeitet er, soweit es seine Gesundheit erlaubt, im Garten seines Grundstückes. Er hat Hühner, Kaninchen und Enten und liest gern Kriminalromane.
Am 24.06.1997 trat er dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. bei, weil er den Wiederaufbau des Gotteshauses seiner Heimatstadt unterstützen wollte.
Peter Thürling (2009)
mit einem handsignierten Baustein
in seiner Wohnung
Anfang September kam er in das Rathenower Krankenhaus mit einem septischen Schock. Diese schwere Krankheit führte dann zu einem sanften Tod. Gott der Herr, gelobt sei sein Name, nahm am 08.09.2024 Peter Thürling zu sich. Die Trauerfeier fand am 20.09.2024 in der Friedhofskapelle auf dem Weinberg statt. Pfarrer Hardy Enseleit leitete den Trauergottesdienst in der Auferstehungskirche (Friedhofskapelle) in Rathenow.
Er hatte sich eine Seebestattung gewünscht, die im engsten Familienkreis von Sylt aus veranlasst wurde.
Er war ein weit vernetzter Mensch, der viele Kontakte zu anderen Menschen in und außerhalb von Rathenow hatte. Die letzten Lebensjahre waren von Krankheit und Schmerzen geprägt, aber er führte sein gewohntes Leben mit dem schönen Garten und der Geflügelhaltung weiter und war immer frohgemut. Über die Geschichte der Stadt Rathenow gab es keinen besseren Kenner und Zeitzeugen.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 09.09.2024