Biografie von Dieter Dombrowski
Dieter Friedhelm Dombrowski wurde am 23.06.1951 in der Berliner Charité geboren. Der DDR-Präsident Wilhelm Pieck wurde sein Pate, weil er aus einer kinderreichen Familie stammte. Sein Vater, Kurt Dombrowski, war im Kohlenhandel in Berlin beschäftigt und fuhr mit dem Pferdewagen, um die Menschen mit Kohlen zu versorgen. Seine schönsten Kindheitserinnerungen sind daher die Fahrten mit seinem Vater auf dem Pferdewagen durch Berlin. Die Mutter von Dieter Dombrowski, Helena Dombrowski, geborene Kobissen, stammte aus Aachen und war eine echte rheinländische Frohnatur. Sie arbeitete als Hausangestellte und später in einer Großbäckerei in Berlin. Vor allen Dingen war sie aber Hausfrau, denn sie hatte acht Kinder, die versorgt werden wollten. Dieter Dombrowski wurde getauft und erhielt die Firmung.
Er wuchs mit sieben Geschwistern auf. 1. Günter, 2. Helmut, 3. Kurt, 4. Wolfgang, 5. Doris, 6. Ursula, und 7. Christa. Am 01.09.1951 wurde Dieter Dombrowski in die 15. Oberschule Berlin-Hohenschönhausen (Polytechnische Oberschule) eingeschult und durchlief alle zehn Klassen bis zur Mittleren Reife. Von 1968 – 1970 absolvierte er erfolgreiche eine Lehre als Maler an der PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) für Dekorative Malerei in Berlin-Friedrichshain.
Der FDJ (Freien Deutschen Jugend) war er nicht beigetreten, weil er alle Zwangsmaßnahmen verabscheute. Wenn er gebeten wird, etwas zu tun, ist er gern bereit sich zu engagieren, Zwangsmaßnahmen sind ihm auch heute noch ein Gräuel. Er war auch mehrmals verhaftet worden, weil er Flugblätter verteilt hatte. Von 1970 – 1972 leistete er seinen Grundwehrdienst bei der NVA (Nationale Volksarmee) in Neubrandenburg ab. Danach arbeitete er wieder als Geselle in PGH für Dekorative Malerei in Berlin- Friedrichshain und begann 1973 eine berufsbegleitende Meisterschule. Seine Mutter war 1965 als Frührentnerin nach West-Berlin gezogen. 1974 erlitt seine Mutter einen Herzinfarkt und war lebensbedrohlich erkrankt. Alle Geschwister stellten daher einen Antrag auf besuchsweise Ausreise nach West-Berlin, wo die Mutter in Berlin-Zehlendorf in einem Krankenhaus lag. Der Antrag wurde abgelehnt. Dieter Dombrowski hatte einen Fluchthelfer beauftragt, ihn in den Westen zu bringen. Nach der Zahlung der halben Summe von 40.000,00 Mark der DDR bestieg er in Quitzow in der Nähe von Perleberg einen LKW, der ihn auf der F 5 (heute B 5) nach Hamburg bringen sollte. Die Flucht wurde entdeckt und er wurde vom Bezirksgericht Schwerin am 13.08.1974 wegen Republikflucht und staatsfeindlicher Verbindungsaufnahme zu vier Jahren Haft verurteilt. Von August 1974 – Dezember 1975 saß er deshalb im Gefängnis Cottbus ein. Die Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland kaufte ihn im Dezember 1974 für 96.000,00 DM frei. Er ging zu seiner Mutter, die inzwischen einen Herzschrittmacher hatte, nach West-Berlin und begann von 1977 – 1979 eine Lehre als Zahntechniker. Von 1979 -1983 arbeitete er als Zahntechniker zunächst in einem Zahnlabor in Berlin-Steglitz und später in der Praxis eines Zahnarztes. Dieter Dombrowski trat 1977 in die CDU ein. Von 1983 – 1987 war er Landesvorsitzender der Jungen Union in West-Berlin. Er war in dieser Zeit auch an antikommunistischen Aktionen in West-Berlin beteiligt und mauerte symbolisch den Eingang zum Büro der sowjetischen Fluggesellschaft Aeroflot am Bahnhof Zoo zu. Bernd Moldenhauer, der auch daran beteiligt war, wurde von Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR ermordet. Dieter Dombrowski erhielt daraufhin zeitweise Personenschutz.
Bahnhof Zoo in Berlin
Von 1983 -1990 arbeitete als Referent der Landesgruppe der Berliner CDU Bundestagsabgeordneten. 1990 kamen der Kreisvorsitzende der CDU im Kreis Rathenow Rolf Schwieger mit Petra Heinze und baten um Unterstützung bei der Kommunalwahl. Als Referent der CDU unterstützte er natürlich die Mitglieder der CDU, DSU und des Demokratischen Aufbruchs in der DDR. Als die CDU des Kreises Rathenow bei einem zweiten Besuch erneut um Unterstützung bat, war das Geld, was Dieter Dombrowski als Referent zur Verfügung stand, aufgebraucht und er bot an, Eberhard Diepgen (Regierender Bürgermeister von West-Berlin von 1984 -1989 und 1991-2001) zu einer Wahlversammlung nach Premnitz zu schicken, was von den Rathenowern gern angenommen wurde. So kamen 3000 Menschen zu der Wahlversammlung der CDU nach Premnitz. Als die CDU die Kommunalwahl im Kreis Rathenow gewonnen hatte, kamen Rolf Schwieger und Petra Heinze erneut nach Berlin und baten Dieter Dombrowski als Landrat oder Beigeordneter zu kandidieren. Nach den erfolgreichen Verhandlungen mit den Koalitionspartnern wurde Dieter Dombrowski am 01.06.1990 zum Landrat des Kreises Rathenow gewählt. Er war inzwischen am 15.05.1990 nach Rathenow gezogen und wohnte im Katholischen Pfarramt St. Georg beim Pfarrer Klaus Vopravil. Bis zur Kreisgebietsreform 1994 war Dieter Dombrowski der erste Landrat im Kreis Rathenow noch in der DDR und im wieder vereinigten Deutschland.
Kreisverwaltung in Rathenow
Er empfand die Zeit als grandios und spannend, weil der Wiederaufbau der neuen Verwaltungsstrukturen jeden Tag neue unkonventionelle Entscheidungen erforderte. Zwei Kompetenzüberschreitungen sind ihm aus der Zeit noch in guter Erinnerung. Am 17.06.1990 ordnete er an, dass alle Verwaltungsgebäude mit der Schwarz-Weiß-Roten-Fahne zu beflaggen seien. Wer die nicht zur Verfügung hatte, könnte sich in der Kreisverwaltung melden, wo er die Fahnen vorrätig hielt. Im Juni 1990 galt ja noch das DDR-Recht. Die zweite Kompetenzüberschreitung als Landrat war, dass er in der Augustsitzung des Kreistages 1990 vorübergehend die Trinkwasser– und Abwasserversorgung zur Kreisaufgabe erklärte. Es sollte nach seinen Vorstellungen ein Zweckverband gegründet werden, der ab 1991 diese Aufgaben übernahm. Damit hat er von vorn herein überdimensionale Trink- und Abwasseranlagen vermieden, wie sie in anderen Kreisen gang und gäbe wurden. Für Dieter Dombrowski waren diese vier Jahre eine unbeschreibliche Zeit in seinem Leben, die wegen der Einmaligkeit der Situation auch nie wieder kommen wird. Er hatte sich 1991 ein altes Haus in Bahnitz gekauft und war im Kreis Rathenow sesshaft geworden. Nach dem Ausscheiden als Landrat 1994 gab es keine staatliche Absicherung für diese Mandatsträger. Die Landesregierung hatte für ihre Mitarbeiter eine großzügige Regelung schon eingeführt, für die Kommunen war das bis dahin unterblieben. Obwohl er lukrative Beraterangebote hatte, wollte er nach 1994 das Vertrauen, das die Wähler im Kreis Rathenow und später im Landkreis Havelland in ihn gesetzt hatten, nicht enttäuschen und blieb Kreisvorsitzender der CDU im Havelland. Er hatte 1994 die Firma BKI –Beratungsgesellschaft für kommunale Infrastruktur mbH in Werder an der Havel gegründet und blieb deren Geschäftsführer bis 2004. Dieter Dombrowski wurde 1999 über die Landesliste der CDU in den Landtag gewählt und war stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Fraktionsvorsitzender und Generalsekretär der Brandenburgischen CDU und ist seit 2014 Vizepräsident des Landtags. Seine Beständigkeit zeigt sich auch darin, dass er seit 1990 im Landesvorstand der CDU angehört.
Landtag von Brandenburg in Potsdam
Am 07.09.1982 heiratete er in der Kirche „Mater dolorosa“ in Berlin-Lankwitz die Frisöse Petra Eringshausen. Pfarrer Martin Schlede traute das jungen Paar. Dem Ehepaar Dombrowski wurden zwei Töchter geschenkt, Sophie Helena am 17.10.1993 und Hanna Luise m 19.02.1995.
In seiner kargen Freizeit reitet er gern. Das Dorf Bahnitz mit der herrlichen Naturlandschaft bietet ihm dazu gute Möglichkeiten. Seit dem 08.05.1997 gehört er dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. an, weil er das Wahrzeichen der Stadt Rathenow wieder aufgebaut sehen wollte. Am 23.06.2018, seinem Geburtstag, hielter eine bewegende politische Rede als Grußwort zur Jahresversammlung des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-kirche in Rathenow e. V. in der Sankt-Marien-Andreas-kirche.
Vizepräsident des Landtags von Brandenburg, Dieter Dombrowski
Der Vizelandtagspräsident Dieter Dombrowski sprach ein bewegendes Grußwort zur Mitgliederversammlung des Förderkreises am 23.06.2018. Er hatte eine Vision vom Frieden in Syrien.
Der Vizelandtagspräsident des Landtags von Brandenburg, Dieter Dombrowski, sprach ein Grußwort zur Mitgliederversammlung des Förderkreises am 22.06.2019.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 22.06.2019