Biografie von Hildegard Neubauer
Hildegard Neubauer, geborene Gäde, wurde am 22.06.1922 in Rathenow geboren. Ihr Vater, Richard Gäde und ihre Mutter, Paula Gäde, geborene Schatzerowski, führten das „Wäschehaus-Gäde“ in der Jägerstraße (heute Goethestraße) in Rathenow. Hildegard Neubauer wurde in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche getauft. Sie wuchs mit ihrer am 10.07.1929 geborenen Schwester Hannelore auf. 1928 erfolgte die Einschulung.
Hildegard Neubauer mit Schultüte
Später besuchte sie das Lyzeum in der Schleusenstraße und legt dort ihr Abitur ab.
Quinta 1933/1934 mit Hildegard Neubauer
Grundschule 1933 (Deutschland) |
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1933 |
2014 |
8. Klasse |
1. Schuljahr |
7. Klasse |
2. Schuljahr |
6. Klasse |
3. Schuljahr |
5. Klasse |
4. Schuljahr |
4. Klasse |
5. Schuljahr |
3. Klasse |
6. Schuljahr |
2. Klasse |
7. Schuljahr |
1. Klasse |
8. Schuljahr |
Gymnasium 1933 (Deutschland) |
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1933 |
2014 |
Sexta |
5. Schuljahr |
Quinta |
6. Schuljahr |
Quarta |
7. Schuljahr |
Tertia |
8. Schuljahr |
Untersekunda |
9. Schuljahr |
Obersekunda |
10. Schuljahr |
Unterprima |
11. Schuljahr |
Oberprima |
12. Schuljahr |
1936 wurde sie von Superintendent Georg Heimerdinger in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow konfirmiert.
Konfirmation 1936
Nach dem Abitur ging sie ein Jahr an eine Haushaltsschule in Düsseldorf und absolvierte von 1940 -1941 ihr Landjahr in Pessin. Von 1942- 1944 musste zwangsverpflichtet als Telefonistin im Fernmeldeamt Rathenow arbeiten. Von 1944 -1945 befand sie sich mit ihrem späteren Ehemann Willi Ferdinand Neubauer mit der eigenen Segeljolle auf der Flucht, die aber in Molkenberg endete, wo das Boot enteignet wurde und die jungen Leute bei Verwandten Unterschlupf fanden. Hildegard Neubauer sah vom Wasser aus, wie die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow brannte und ihren Turm verlor. Das elterliche Haus in der Jägerstraße (heute Goethestraße) war beim Bombenangriff auf Rathenow völlig zerstört worden. Am 15.09.1946 heiratete sie Willi Ferdinand Neubauer in der Lutherkirche in Rathenow. Superintendent Georg Heimerdinger traute das Paar und gab ihnen den Trauspruch: „Nun aber bleibet Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen“, (1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Kornith, Kapitel 13, Vers 13).
Hildegard Neubauer und ihr Mann Willi mit ihren zwei Söhnen
Hildegard und Willi Neubauer hatten zwei Söhne, Peter Neubauer (*15.09.1938 –
† 26.07.2006) und Bernd Olaf Albrecht Neubauer, geboren am 19.02.1946 in Rathenow. Der Ehemann Willi Neubauer eröffnete nach dem Zweiten Weltkrieg (1939 -1945) ein Augenoptisches Geschäft „Der Augenoptiker“ in Gardelegen, wo seine Frau mitarbeitete. 1970 wurde das Geschäft aufgegeben und Hildegard Neubauer schied aus dem Berufsleben aus. Rathenow war aber all die Jahre hindurch ihr Wohnsitz und Lebensmittelpunkt geblieben. Hildegard Neubauer hat als junge Frau gern Klavier gespielt und liebte ihr ganzes Leben lang die Musik. Sie verehrte besonders den deutschen Violinisten David Garret.
Ein andere Leidenschaft war das Segeln, das Kegeln und sie hatte Hunde gern. Ihr Mann war seit 1924 Mitglied im Rathenower Segelklub. Ein Boxerhund war ihr jahrelanger Begleiter und natürlich genoss sie das Wochenendhaus am Hohennauener See, wo sie viele Stunden und Tage ihrer Freizeit verbrachte. Das Wochenendhaus am Glien war das Zentrum für die Besuche von Freunden und Verwandten der Familie.
Hildegard Neubauer vor dem Wochenendhaus
am Hohennauener See
Am 07.01.1998 trat sie dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. bei, denn sie wollte mithelfen, dass das Wahrzeichen der Stadt wieder aufgebaut wird. Weil sie die Musik so sehr liebte spendete sie die Orgelpfeife Nr. 145 für die neue Schuke-Orgel in der Kirche.
Am 23.05.2014 nahm Gott sie kurz vor Vollendung ihres 92. Lebensjahres in seine ewige Herrlichkeit zu sich. Im Gedenken an Hildegard Neubauer hatte die Familie zur Trauerfeier um eine Spende für den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche gebeten. Dabei kamen 585,00 € zusammen. Der Förderkreis überreichte den Angehörigen dafür den Stifterbrief Nr. 43 und die Säulensteinurkunde Nr. 8137 – 8148 sowie Nr. 8195 –8199 für den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche.
© Dr. Heinz-Walter Knackmuß (01.08.2014)