Biografie von Manfred Stolpe
Dr. Manfred Stolpe wurde am16.05.1936 in Stettin (heute Polen) geboren. Er studierte von 1955 – 1959 Rechtswissenschaft in Jena und war von 1959 -1961 auch Gasthörer an der Juristischen Fakultät der Freien Universität in Berlin (West). Von 1950 -1990 war er als Konsistorialpräsident der Ostregion der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg tätig. 1990 trat er in die SPD ein. Er war der erste Ministerpräsident des Landes Brandenburg nach der Einheit Deutschlands und bekleidete dieses Amt von 1990 – 2002. Von 2002 – 2005 war er Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen und Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer. Seit 1997 ist er Mitglied des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V.. Am 13.07.2019 besuchte er das Hafenfest in Rathenow und wohnte einem Zeltgottesdienst bei.
Der Förderkreis überreichte ihm ein Foto von der unzerstörten Sankt-Marien-Andreas-Kirche am 13.07.1997
Nach dem Zeltgottesdienst am 1307.1997 besuchte er die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow und eröffnete eine Fotoausstellung zur Geschichte des Gotteshauses.
von links: Volksbankvorstand Siegfried Mertin, Kreistagsvorsitzender Peter Weisner;
Bürgermeister Hans-Jürgen Lünser, Erika Guthjahr, Ministerpräsident Manfred Stolpe,
Schatzmeisterin Gisela Rosenberg, Vorsitzender Dr. Heinz-Walter Knackmuß,
Schriftführerin Christine Ermisch, Stellv. Vors. Sigrid Eisentraut
Am 12.12.1997 kam er noch einmal in die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, denn an diesem Tag wurde das erste gotische Fenster neu verglast im neu errichteten Chorraum eingesetzt. Der Maler Gerhard Henschel erzählt in dem Glasfenster die Geschichte von Mose vor dem brennenden Dornbusch, den Gott auffordert das Volk Israel aus Ägypten zu führen. Mose hütet die Schafe seines Schwiegervaters auf dem Berg Horeb, als er diesen leuchtenden Dornbusch sieht und weigert sich zunächst, nimmt aber dann doch diesen Auftrag von Gott an. Das war das erste Fenster in dem 1990 noch völlig zerstörten Chorraum und war ein Meilenstein für den Wiederaufbau der Kirche.
Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe
12.12.1997 im Chorraum
der Sankt-Marien-Andreas-Kirche
Für den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow hat er sich in besonderer Weise eingesetzt. Mit seiner Unterstützung konnte 2002 der 1945 schwer zerstörte Turm der Kirche wieder aufgebaut werden.
Am 29.12.2019 verstarb er nach einer langen Krankheit in Potsdam. Am 21.01.2020 war die offiziele Trauerfeier in der St. Nikolaikirche in Potsdam. Manfred Stolpe hatte den Trauergottesdient bis ins Detail so vorgeschrieben.
Am 21.01.2020 fand in der St. Nikolaikirche in Potsdam ein Gedenkgottesdienst zum Abschied von Manfred Stolpe (*16.05.1936 - †29.12.2019). Über dem Gottesdienst, den Manfred Stolpe selbst geplant hatte, stand das Bibelwort „Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Römer12,21). Der Bischof der Evangelischen Landeskirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, Dr. Christian Stäblein hielt die Predigt zur Trauerfeier. Nach dem Gottesdienst würdigten der Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, der Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und die Bundestagspräsidentin a. D. Prof. Dr. Rita Süssmuth das Wirken von Manfred Stolpe vor und nach der Einheit Deutschlands. Als erster Ministerpräsident des Landes Brandenburg hat er dafür gesorgt, dass die Menschen im Land zusammenwachsen. Unter den prominenten Trauergästen waren auch Altbundeskanzler Gerhard Schröder, die Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen und Walter Momper, Lothar de Maizière , Wolfgang Thierse, Jürgen Trittin, Dagmar Frederic und Jochen Kowalski. Es waren 600 Menschen in der St. Nikolaikirche in Potsdam. Matthias Platzeck sprach ein Gebet für Manfred Stolpe. Alle Landräte des Landes Brandenburg saßen in den ersten Reihen der St. Nikolaikirche. Rita Süssmuth meinte über Manfred Stolpe: „Er war ganz nah beiden Menschen. Die Christliche Soziallehre verband er immer mit der Hoffnung. Er war ein Europavermittler und Europabauer und richtete seinen Blick nach Osten besonders auf Polen und Rußland.“ Er war immer ganz bescheiden, aber er hat Brandenburg gut aufgestellt. Die Witwe Ingrid Stolpe saß neben dem Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke und wirkte sehr gefasst. Meine Frau Viola und ich hatten eine persönliche Einladung erhalten und waren in der St. Nikolaikirche dabei. Der Ministerpräsident a. D. Manfred Stolpe war seit dem 03.04.1997 Mitglied im Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und unterstützte den Aufbau des Gotteshauses bis zu seinem Tode. Er war bei der Grundsteinlegung des Turms in Rathenow, er war zu Konzerten in Rathenow und meinte, wenn der Turm wiederaufgebaut ist, gibt das den Menschen in der Region Hoffnung auf Wachstum und Prosperität. Wenn ich ihn durch die Sankt-Marien-Andreas-Kirche führte, leuchteten seine Augen. Die Feier in der St. Nikolaikirche endete mit dem gemeinsamen Gesang der inoffiziellen Hymne von Brandenburg: „Märkische Heide.“ Nach der Trauerfeier in der St. Nikolaikirche empfing der Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke alle geladenen Gäste im Landtag, wo er erneut die Verdienste von Manfred Stolpe für das Land Brandenburg würdigte. Nicht alle Ziele, die er sich gesteckt hatte, konnte er durchsetzen. Als Beispiele wurde der Flughafen Sperenberg genannt und die Vereinigung der Länder Berlin-Brandenburg. Die Brandenburger stimmten gegen die Fusion der Länder. Das Wohl der Menschen im Land Brandenburg lag Manfred Stolpe immer am Herzen. Er war ein echter Landesvater. Viele Menschen vertrauten ihm. Wie man am Rande der Gedenkfeier erfuhr, war aber der Tod für ihn auch eine Erlösung von weiteren Leiden, denn die Krebserkrankung war zurückgekehrt und machte ihm zu schaffen.
Prof. Dr. Rita Süssmuth
Bundestagspräsidentin a.D.
Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 21.01.2020
Impressionen vom
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe
am 19.08.2014 in der
Sankt-Marien-Andreas-Kirche
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe mit Kreuzgewölbestein
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe und Staatssekretär Martin Gorholt mit Kreuzgewölbestein
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
von links: Pfarrer Wolf Schöne, Peter Kurth, Viola Knackmuß, Bürgermeister Ronald Seeger, Marcella Rubach, Staatssekretär Martin Gorholt,
Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Monika Schöne, Horst Schwenzer, Pfarrer Andreas Buchholz,
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
Eintrag ins Gästebuch des Förderkreises
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
Dr. Heinz-Walter Knackmuß - Kirchenführung
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
Gespräche
von links: Staatssekretär Martin Gorholt, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Pfarrer Andreas Buchholz, Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
von links: Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe, Pfarrer Andreas Buchholz, Dr. Heinz-Walter Knackmuß
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe und Dr. Heinz-Walter Knackmuß vor dem Kirchenmodell von Peter Kurth
Besuch des Ministerpräsidenten Dr. Manfred Stolpe am 19.08.2014
von links: Horst Schwenzer, Markus Kniebeler, Staatssekretär Martin Gorholt, Ministerpräsident Dr. Manfred Stolpe, Pfarrer Andreas Buchholz