Nähe und Ferne 01.09.2012-14.10.2012
Ausstellung mit dem Titel
„ Nähe und Ferne“
des Malers Jürgen Wagner aus Carmzow-Wallmow in der Uckermark
Eine Ausstellung mit Portraits und Blättern vom Reisen
Am Samstag, den 01.09.2012, wurde im Chorraum der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow die Ausstellung „Nähe und Ferne“ des Malers Jürgen Wagner aus Carmzow-Wallmow in der Uckermark eröffnet. Der Künstler Jürgen Wagner wurde am 12.05.1938 in Marienburg an der Nogat im damaligen Westpreußen geboren. Der Krieg spülte ihn nach Hamburg, wo er am Christianeum 1959 sein Abitur ablegte und anschließend an der Technischen Universität Hannover Architektur studierte. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums arbeitete er in verschieden Architekturbüros im westlichen Teil von Berlin und begann 1975 ein Zweitstudium der Ethnologie und Religionswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Danach baute er an einer Zehntscheune in Winzenburg in Niedersachsen und unternahm Reisen nach Kenia und Marokko. Im kleinen Dorf Wendtshof in der Uckermark war er begleitender Architekt eines psychosozialen Projektes. Heute arbeitet der Diplomingenieur als freischaffender Architekt in Carmzow-Wallmow in der Uckermark und befasst sich hauptsächlich mit Altbausanierungen und Dorferneuerungsplänen. Jürgen Wagner hat Malreisen nach Schweden, Polen, Litauen, Dänemark, Frankreich und Italien unternommen. Er arbeitet mit Kreide, Buntstift und in Frottage-Technik. Zu seiner Ausstellung in Rathenow schreibt er selbst: „Gesichter spiegeln Seelenlandschaften. Das Portrait gibt eine Ansicht aus der NÄHE der unmittelbaren Begegnung mit einem Gegenüber wider; „Ansichtssache“ bleibt, ob die Darstellung das Wesen beziehungsweise die Persönlichkeit der dargestellten Person ausdrückt. Die zweifelhafte Deutung, Auslegung des vermeintlichen Befindens entrückt die dargestellte Person sogleich auch in die FERNE der eigenen persönlichen Gefühle, der eigenen Befangenheit. Die Reisebilder sind keine Souvenirdarstellungen; sie bezaubern nicht im Ethnoschmuck gesellschaftlicher Besonderheiten. Es sind Wahrnehmungen über den eigenen nahen Alltag hinaus aus der Begegnung mit Anderem in der FERNE. Die gezeigten Arbeiten zeugen von dem Wunsch, offenen Sinnes und unvoreingenommen zu schauen, sich im Fremden zu spiegeln und damit zu sich selbst zu finden. „Der kürzeste Weg zu sich selbst führt um die Welt herum.“ ( Hermann Keyserling ) Das aus Ziegenhaar über dem Sandboden in schmalen Bahnen gewebte Nomadenzelt als Touristenattraktion, die ocker- und rosafarbenen Lehmhauswände in den Derbs von Fes und Marrakesch und die hohe Enge in den schmalen Altstadtgassen marokkanischer Königsstädte können nur so etwas wie der behutsame Blick von draußen sein: das Innere bleibt trotz einzelner freundlicher Teezeremonien im Innenhof dem neugierigen Blick entzogen. So soll es auch sein in Gesellschaften, die auch in den Wohnformen ihres Zusammenlebens von alters her den allen zugänglichen halböffentlichen Bereich der Wohngasse streng vom privaten Raum des Familienlebens in und um den Innenhof abschirmen. Das Erlebnis der weiten Landschaft der Uckermark zeigt den Wechsel der Jahreszeiten. Die Ostseeblätter erzählen vom Rückzug an die Steilküste und von Hofhäusern am Bodden, während das falunrote Holzhaus von einem Besuch bei der geliebten Tante in Südschweden geblieben ist. Die Begegnung mit anderen Gesichtern und der neugierige Blick auf das Fremde am anderen Ort, die Entdeckerlust und die Freude am Sehen sind zugleich auch immer die Suche nach dem Fremden, die Entdeckerlust und die Freude in sich selbst. Somit „wäscht Reisen die Augen“ und gibt den Blick wieder frei für den nahen Alltag, auf Wendtshof, die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes und seine Gäste.“
Die Ausstellung wurde bis zum 14.10.2012 in der Kirche gezeigt.
Bei der Eröffnung spielte Pfarrer Wolf Schöne zwei Stücke auf der Gitarre und eröffnete die Ausstellung.
Pfarrer Wolf Schöne
bei der Eröffnung
Video
Jürgen Wagner erläutert
die eigenen Kunstwerke
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Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Rathenow
Dr. Hans-Jürgen Lemle war
ein interessierter Betrachter der Kunstwerke
Video
Die Besucher folgen den Erläuterungen
von Jürgen Wagner
1. Hotte (Aquarell)
2. Kapitänsblumen (Pastellkreide)
3. Derb I/Marrakech (Aquarell)
4. Speicherburg/Dratal (Aquarell)
5. Heiliger Horst (Rötel)
6. Traurige Veronika (Rötel)
7. Selbst vor Gestrüpp (Aquarell)
8. Kiefern ( Pastellkreide)
9. Minarett Marokko (Aquarell)
10. Derb II Marrakech (Aquarell)
11. K. mit Blume (Rötel)
12. Heckenrosen /Pastellkreide
13. Oasenpalme/ Marokko/ Aquarell
14. Sanddüne/Südmarokko/Aquarell
15. Steilküste/Darß/Pastellkreide
16. Mohn/Pasellkreide
20. Reetdachhäuser/Hufe/Wustrow/Pastell
23. Erg Shebi/Wassertank/Buntstifte
24. Fes „gelbe Gasse I“ /Marokko/Aquarell
25. Fes Stadtmauer/Marokko/Pinselstift
26. Genosse E. /Aquarell
27. Fes „gelbe Gasse II“/Marokko/Buntstift
28. Bobu/Aquarell
29. Paulines Ginster/Pastellkreide
32. Derb III/Marrakech/Aquarell
33.“… auf blauem Schlafsack“/Aquarell
34. Touristenzelt/Tamegrout/Marokko/Buntstift
35. Amaryllis bei Schwerin Juli 2008/Aquarell
36. Häuser/Südmarokko/Buntstift
38. Lehmbauten/Dratal/Marokko/Buntstift
40. Fes- Eingang Moschee/Marokko/Aquarell
41. Fes „gelbe Gasse III“7Marokko/Aquarell
42. Fes „gelbe Gasse IV“/Marokko/Buntstift
43. Zagora –Wüstenrand/Marokko/Collage
45. Fes-Altstadtgasse/Marokko/Aquarell
Spiegelungen und andere Lichteffekte bitten wir zu entschuldigen. Es kann hier nur ein allgemeiner Eindruck von den Werken wiedergegeben werden. Die Originale in der Ausstellung waren natürlich viel plastischer und lebendiger.