Biografie von Karl-Heinz Wille (*25.12.1935 - †27.11.2019)
Karl-Heinz Wille wurde am 25.12.1935 als zweiter Sohn der Eltern Georg und Helene Wille in Rathenow
geboren. Sie wohnten damals am Friedrich Ebert Ring. Sein Vater, Georg Paul Otto Wille, geb. 26.01.1903 war Zollbeamter und starb im Zweiten Weltkrieg in Russland. Seine Mutter, Helene Wille, geborene Künstler, war Schwester im Paracelsus-Krankenhaus in Rathenow. Die Eltern wurden 30.08.1931 in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche vom Superindent Pfarrer Georg
Heimerdingen getraut. Am 23.01.1931 wurde der erste Sohn Hans Joachim Wille geboren. Das dritte Kind, seine Schwester Hannelore, erblickte am 29.06.1936 das Licht der Welt und wurde in der Sankt-Marien -Andreas-Kirche in Rathenow von Pfarrer Detert getauft. Da sein Vater Zollbeamter war, wurde er in dieser Funktion oft versetzt und die Familie folgte ihm. Karl-Heinz Wille kam nach Polen in die Stadt Schwiebus, wo leider seine Schwester Hannelore mit drei Jahren am geplatzten Blinddarm verstorben ist und dort auch beerdigt wurde. Dann folgte Litzmannstadt heute Lodz, wo Karl-Heinz Wille auch eingeschult wurde. Die politische Lage war brenzlig. Die Familie kam mit dem letzten Zug zurück nach Rathenow. Der Vater wurde von der Wehrmacht als Soldat eingezogen und verstarb wahrscheinlich in Russland. Die Mutter stand mit ihren zwei Söhnen allein da. Karl-Heinz wurde in der Briestschule jetzt Geschwister-Scholl-Schule in Rathenow noch einmal eingeschult und absolvierte die 8. Klasse. Am 23.04.1950 wurde er in der Lutherkirche von Pfarrer Meuß konfirmiert.
Sein Konfirmationsspruch lautete ,, Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht
hat“ (Psalm 121/2).
Konfirmationsurkunde
Danach begann er seine Lehre als Maler. Seine Lehre schloss er hervorragend ab. Mit viel Freude und
großer Begabung hat er sein Können in vielen Projekten unter Beweis gestellt. Leider bekam er dann
durch die Farben ein Hautleiden, so daß er diesen Beruf aufgeben mußte. 1980 wurde ihm dann in
seinem Malerbetrieb die Facharbeiterqualifikation als Fußbodenleger zuerkannt.
Dort arbeitete er von 1981 bis 1989 als Ausbilder für Fußbodenleger, wo er Lehrlinge angeleitet, ausgebildet und benotet hat. Nach der Wende (1990) war er noch als Hausmeister im Rathenower Paracelsus-Krankenhaus tätig. Die abwechslungsreiche Arbeit hat ihm dort viel Freude bereitet. Sein Leben galt immer dem Wohle der Familie und er half, wo Hilfe gebraucht wurde.
Am 26.11.1960 heiratete er die Krankenschwester Ingeborg Marianne Vera Schiemann.
Inge und Karl-Heinz Wille
26.11.1960
Dem Ehepaar Wille sind zwei Kinder geschenkt worden, Burkhard, geb. 05.06.1961 und Sabine, geb. 24.06.1967. Er war ein guter liebevoller und führsorglicher Familienvater. Sein Hobby waren sein Garten und Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Oft kam auch seine Schwiegermutter Charlotte Schiemann mit. Es waren stets Höhepunkte in seinem und ihrem Leben.
Karl-Heinz Wille mit Ehefrau Ingeborg im Urlaub
Auch die Fernreisen hat das Ehepaar genossen. Das größte Hobby von ihm war die Musik. Die Gitarre begleitete ihn bis ins hohe Alter. Viele Jahre spielte er Gitarre in der Band ,,Ebertos“ im Kulturhaus, sowie allen öffentlichen Gastronomieeinrichtungen wie zum Beispiel in der Gaststätte "Vogelgesang" früher,,Sumatra“, im "Sportpalast" oder auch Privatveranstaltungen.
Band Ebertos mit Karl-Heinz Wille (2. von links)
bei einem Fest in den Rathenower Optischen Werken (ROW)
Band Ebertos
von links:Berthold Ebert (Gitarre), Karl-HeinzWille (Gesang), Wolfgang Bohnstedt (Akkordeon) und Gerhard Scholz (Saxophon)
von links: Karl-Heinz Wille, Wolfgang Bohnstedt und Berthold Ebert
Am 27.11.2010 war es ihm vergönnt, die Goldene Hochzeit mit seiner Frau als großes Fest zu
feiern. Der Superindendent a. D. Eberhard Gutjahr aus Berlin-Neukölln, ein Cousin, hielt die Predigt in
der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Er wies auf die Höhen und Tiefen des gemeinsamen Lebens hin und meinte , daß er vor 20 Jahren nicht daran geglaubt habe, als Westberliner einmal eine Goldene Hochzeit in der wiederaufgebauten Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow feiern zu können.
Ingeborg und Karl-Heinz Wille feiern Goldene Hochzeit
in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche
27.11.2010
Karl-Heinz Wille war mit der Sankt-Marien-Andreas-Kirche aufgewachsen und so war es selbstverständlich, dass er am 25.12.1996 zu seinem 61. Geburtstag dem Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. beitrat, denn er wollte mithelfen, dass die Kirche wieder zum Lobe Gottes aufgebaut wird.
Leider wurde das Leben von Karl-Heinz Wille im Alter durch einige Krankheiten geprägt, bis er im Januar 2018 ins Krankenhaus kam und dann in einer Wohngemeinschaft für Intensivpflegepatienten in Potsdam, wo er am 27.11.2019 verstarb.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 19.01.2020