Biografie von Wolfgang Krüger (*10.04.1950 -† 07.01.2020)
Schatzmeister Wolfgang Krüger
(*10.04.1950 - † 07.01.2020)
Wolfgang Krüger war von 2002 - 2019 Schatzmeister des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. In diesem 18 Jahren hat er über eine Million Euro für den Wiederaufbau des Gotteshauses gesammelt und verwaltet. Es war eine gewaltige Arbeit, aber er war ein fleißiger und genauer Schatzmeister, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen ließ. Sein freundliches Wesen haben viele Menschen geschätzt. Dabei wollte er nie im Vordergrund stehen. Seine Bescheidenheit war schon augenfällig bei der enormen ehrenamtlichen Arbeit, die er zu bewältigten hatte. Aber er war auch ein Universalgenie, denn er hatte einen grünen Daumen und in seinem Gärtchen am Weinberg konnte man den Pflanzen bei Wachsen zusehen. Daneben war er ein guter Küchenmeister und bekochte seine Familie und die Physiotherapie in der Mittelstraße. Einmal in der Woche bekamen die Mitarbeiter der Physiotherapie Wunschkost. Ihm machte es Spaß und er verstand wohl dieses Essen auch als eine Art Dank für die Arbeit der Physiotherapeuten nach einem schweren Unfall. Wolfgang Krüger korrigierte die Rechenkünste des Vorsitzenden immer mit dem Hinweis: „Haben die Fingerchen mal wieder nicht gereicht?“, denn er war auch ein exzellenter Rechner. Die Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden hätte nicht enger sein können. Er druckte die Urkunden nach Vorgaben des Vereinsvorsitzenden und die Spendenbescheinigungen. Es war ein eingespieltes Team. Als er das Amt des Schatzmeisters von Gisela Rosenberg 2002 übernahm, stellte er erst einmal alles auf digitale Verfahren um und das war auch notwendig, da der Förderkreis von Jahr zu Jahr wuchs und zurzeit 264 Mitglieder hat. Wolfgang Krüger war auch ein begeisterter Computerspezialist und seine Umgebung profitierte reichlich von seinem Fachwissen. Er war am 10.04.1950 in Lehnin als Sohn des Schiffers Paul Krüger geboren worden und kam nach der 10. Klasse nach Premnitz in das Chemiefaserwerk „Friedrich Engels“, wo seinen Facharbeiterabschluss erhielt und nach der Armeezeit in Berlin zum Ingenieur für chemische Technologie ausgebildet wurde. Nach 1990 war er nach kurzer Arbeitslosigkeit wieder in seinem Beruf im „Zellstoffwerk Arneburg“ tätig. Auch hier hatte er schnell das Vertrauen der Mitarbeiter gewonnen, die ihn in den Personalrat wählten. Wolfgang Krüger hatte am 08.06.1973 Dorothea Buchholz in der Klosterkirche Lehnin geheiratet. Der Superintendent Passauer gab den Eheleuten einen Bibelvers mit auf den gemeinsamen Weg, der für beide ihr ganzes Leben als Leitspruch galt: Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater durch ihn. Diese Dankbarkeit war bei Wolfgang Krüger immer zu spüren. Er lachte gern und viel und jeden Sommer zog es ihn ans Wasser, das dann die Ostsee war. Er liebte das Meer und besonders die Ostsee. Eine andere Leidenschaft war das Schachspiel. Aber nicht so einfach, sondern Fernschach über den Computer und dabei noch Tourniere ausrichten. Auch dafür hatte er Talent. Am 10.04.2010 feierte er mit seiner Familie und vielen Freunden seinen 60. Geburtstag in Semlin.
Dorothea und Wolfgang Krüger am 60. Geburtstag in Semlin
Pfarrer Andreas Buchholz als Gratulant zum 60. Geburtstag in Semlin
Ein Flötenkonzert zum 60. Geburtstag von Wolfgang Krüger in Semlin
von links: Ilse Strabel, Susanne Krüger, Maren Krüger, Ulrike Kraas, Dorothea Krüger, Hanna Seefeld
Als bei einer Routineuntersuchung eine schwere Erkrankung diagnostiziert wurde, ließ er sich dadurch nicht entmutigen. Er arbeitete so fleißig und umsichtig wie vorher für den Förderkreis und versuchte mit seinen Kindern und Enkelkindern ein völlig normales Leben zu führen. Aber die Erkrankung nahm von Jahr zu Jahr an Schwere zu und am 07.01.2020 konnten die Ärzte sie nicht mehr eindämmen. Am 13.01.2020 wurde er unter großer Anteilnahme der Familie und Verwandten, der Freunde und Bekannten auf dem Weinbergfriedhof in Rathenow zur letzten Ruhe gebettet.
Trauerpredigt von Pfarrer Andreas Buchholz
Sein Grab zeigt direkt zur Sankt-Marien-Andreas-Kirche, an der er so viele Jahre für den Wiederaufbau zum Lobe Gottes mitgearbeitet hatte. Wolfgang Krüger konnte sich über jede Spende herzlich freuen. Es war für ihn wie eine Leidenschaft geworden, die Gelder zu verwalten und ordentlich anzulegen. So hinterließ er auch ein wohlgeordnetes System als Schatzmeister des Förderkreises und gab sogar noch auf dem Sterbebett Anweisungen für Transaktionen. Wir sind dankbar, dass wir ihn hatten und vermissen sein Lachen, seine Hilfe und seine freundlichen Worte. Gott schenke ihm die ewige Seligkeit und tröste alle, die um ihn trauern.
Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 15.01.2020