Die Marienkapelle
Die Kalandsbrüderschaft in Rathenow hatte 1345 für die Kirche Güter gekauft und es wird vermutet, dass es der Wunsch der Kalandsbrüderschaft war, die beiden Kapellen zu errichten. Die Gottesmutter Maria war und ist eine beliebte Schutzpatronin vieler Kirchen. Viele Kirchen heißen deshalb Marienkirche oder Frauenkirche auch Liebfrauenkirche. Eigentlich ist es in der katholischen Kirche so, dass, wenn eine Kirche der Gottesmutter Maria gewidmet wurde, kein anderer Heiligenname zugelassen wird. Es gibt davon nur ganz wenige Ausnahmen. Die Katholischen Kirche ist groß und bunt und es gibt immer Ausnahmen. Nach der Reformation kam noch ein anderer Gedanke dazu. Die Protestanten versuchten den Marienkirchen noch einen anderen Heiligen unterzuschieben, um zu zeigen, dass sie nicht katholisch seien. Es könnte auch so zu der Namensgebung gekommen sein. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Rathenower Kalandsbrüder mit dem Bau der Kapellen für die beiden Schutzheilgen den Namen für die Kirche prägten.
Die Kreuzgewölbe in der Marienkapelle sind nach dem Zweiten Weltkrieg einfach eingefallen und konnten aus Mangel an Geld nicht wiederaufgebaut werden. Als der Förderkreis nach dem Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Mittelschiff 2010 noch 40.000,00 € auf dem Konto hatte, konnte die Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde 2011 die Kreuzgewölbe in der Marienkapelle mit diesem Geld wieder von der Firma Roland Schulze (Potsdam) aufbauen lassen. Die von Inge und Wolfgang Schröder aus Wetter an der Ruhr gestifteten Heiligenfiguren, die Gotische Madonna und der Heilige Andreas, stehen nun in der Marienkapelle. Die Marienkapelle wird jetzt als Gebetsraum genutzt. Die Menschen können Lichter für ihre Angehörigen dort anzünden und beten.
Die Wände müsste in Abstimmung mit dem Denkmalschutz einen frischen Farbanstich oder Putz erhalten und es wäre auch vorstellbar, dass die drei Fenster in der Kapelle durch einen Künstler neu gestaltet werden.
2011 neu errichtet Kreuzgewölbe
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 03.12.2020