11. Die Havel von Günter Thonke 06.01.2011
Es fließt die Havel ihre Wege,
mal staut sie, wird stürmisch oder träge.
Altarme werden angeschlossen, -
wofür nun Millionen flossen.
Havelländer sind nicht Stoffeln, -
oft geht es rein und raus aus den Kartoffeln
Wer grad den Daumen oben hat,
auf dessen Art wird jeder satt.
Wenn man auch eingebunden ist,
erkennt mancher dieses auch als Mist.
Hatte das Wasser der Müller in der Hand,
waren Fischers Fische dann an Land.
Den Bauern ging die Wiese aus,
auch Schiffer hielten sich nicht raus!
Es hätte jeder gern sein Soll
und den Kanal auch immer voll.
Man schützt der Vogelwelt Natur,
kommt fremden Tieren auf die Spur.
Die Landschaft soll sich auch beweisen,
damit die Menschen hierher reisen.
Zwischen beiden Haveldomen,
sollen sie die Gegend loben
und ihren Horizont erweitern,
sich mit Hiesigen erheitern!
Als Brennabor in wendischer Hand,
rief man Askanier ins Land,
die sich beim Regieren nicht genierten
und fast alle christianisierten !
Da hielten die Bischöfe nun großen Hof,
mit Zehnten hart die Daumen drauf.
Nicht immer es dann friedlich war,
hoch her und höher ging es gar.
Havelberg und Brandenburg zerstritten,
als Grenze Fluss und Stremme litten,
über Rathenow führte stets die Spur,
so man sich mal besuchen fuhr.
Um Plaue gab es sehr oft Streit.
Pritzerber Fluchtburg war nicht weit.
Man war sich damals selten grün,
um gegeneinander herzuziehen.
Einst machten Wenden gern Rabbatz
und über`n Elbstrom manchen Satz.
Dort wurde einiges geklaut, -
zum Liegen auf der Bärenhaut!
Heut` wird uns wieder Gang gemacht,
das hat die Wende uns gebracht,
doch mit dem Sand für Eieruhren,
wird frohe Arbeit wenig spuren.
Nun lassen wir die Blumen sprechen,
feiern gern beim frohen Zechen.
Doch ohne Fördertöpfe ist`s schwer,
weil westwärts nun auch diese leer.
So freuet euch zum Trotz des Lebens,
meidet Kummer, Hass und Gier,
ein Kommen lohnt, ist nicht vergebens,
liebt mit uns des Flusses Reiz und Zier.
Kommet gern und staunt,
alle froh gelaunt,
erinnert euch dann fein,
am Hiergewesensein!