25. Ir(r)en ist menschlich von Günter Thonke 06.04.2011
„Inne letzte Woche war vülleicht watt los jewesen in Europa.
Da hätte euer Opa aba dumm aus de Wäsche jekuckt.
Erst ham wa jejen Jenschas Lieblinge vadient valorn. Die hatte der doch damals jleich inne Arme jenomm, als Titolant zerbrach. Nu stehn se imma noch vor de Tür von Europa, wie welche die auf Erden Salz- körna vastreut ham, vülle Tage vor`t Himmelstor warten müssen.
Unt allet wejen de Irren uff ihre Insel, die wa erst aus de Patsche jeholfen ham. Undank bleibt der Lohn von de Welt!“ -
„Ach Kaalheinz, watt du allet behältst unt nich vajessen kannst. Dein Vajeben hat leida `ne lange Leitung.“ –
„Man kann sich mit Jutet unt Jeld nischt Ewijet erkoofen!“-
„Ach Mikki, wie hast ooch du mal wieda recht, wo du et hast.
Von Europa ham sich vülle Unjefrachte mehr Demokratie vasprochen unt fühlen sich nu hintert Licht jeführt. Drum ham se uns sicherheitshalba nich jefracht, sondern sich delejiert betrachtet.“-
„Sach mal Mulle, `ne Legierung war doch `ne jute Mischung. Denn is doch `ne Delegierung det Jejenteil oda ?“-
„Ja Mikki, so kann man det ooch sehn!“-
Kallheinz meint, det wäre für uns allet zu hoch als Hauptvolksschüla. Wir soll`n froh sint, det der „Kalte Kriej“ kalt blieb unt wir nich vajlüht sint. Die uffsteijende Hitze blieb uns aba oft.
Erst kam wa heim int nationale, weil wa uff de Strasse jing`n, da wurde uns aus „das“, „ein Volk“ jemacht, wir krichten andre Mäuse zu`t warm werden unt schon kam de nächste Stufe, wejen det ohne Jeldumtausch zu vareisen in Europa für de kleenen Leute, wurden wa „Jeld-scheineuropäa“. Da sah de Wirtschaft ooch nich alt bei aus, krichte aba den Hals nich voll unt machte weita int Jlobale.“-
„Nu ham wa nich nur `nen Tach von offne Tür`n, sondern wie in Amerika det rund um`e Uhr. Da brauchen Diebe unt Specklanten keene Nachschlüssel inne Börse mehr. Die nenn`et „Freia Markt!“-
„Icke hab nich mal `nen Portmonee, meine Börse is de Hosentasche, solange die lochlos is. Man kann sich irren, wie de Iren oda die mit `ne Brüssla Waffel an`n Kopp. Zumindest is wieda Leben in de Bude, wo et mit unt ohne jeden jeht, ob de Welt schrumpft oda übaquillt.
Nischt is beständija alls der Wandel, wandeln wa mit!“