28. Für eine freudige Zukunft von Günter Thonke 06.04.2011
Der Durst hat schon immer die Wirtschaft belebt.
Es soll nach alter Weisheit sich täglich mit zwei Liter Flüssigkeit befeuchtet werden, damit auch jeder Winkel im Leib gut durchspült wird.
Dazu eignet sich vom Wasser an jedes Getränk. Leute, die noch Verkehr haben, sollten zum Alkoholfreien neigen, obwohl immer schon Hochprozentiges die beste Rendite versprach. Das erwähne ich nur, weil es der Gesundheit dient. Viele Menschen sind gute Diener.
Sie werden aber oft mit ihren guten Absichten betrogen, weil sie da nur einem Herren folgten, dem Bier und bekamen selbst bei ständig mäßigen Genuss einen Bierbauch, beim Rotwein war es die rote Nase. Zu trockene Getränke ärgerten den Magen, die Kohlensäure machte den „Hick“, den einige schon beim Hinsehen bekamen. Getrunken und gesoffen wurde schon immer. Auch wegen der Steuer war der Suff erwünscht, denn auch in den Behörden wurde der Staub heruntergespült. Einst durfte wurde nur in der Tabagie wegen der Feuerwehr geraucht werden nach Lage der Dinge, daher der Begriff „die Lage“ ! Früher trank man sie nur außer Hause, als es noch in jedem zweiten Hause ein Braurecht gab. Da hatte zwar nicht jeder Brauende eine glückliche Hand, aber mit seiner Kehle nie ein Problem. Man(n) war da mal weg und kam mit Neuigkeiten geladen oft heim . Nach der Industrialisierung des Brauens wurde die Wirtschaft in den Wirtschaften angekurbelt. Es gab und gibt noch viele ortstypische Biersorten im Umland mit kuriosen Namen. Rathenows begehrtes Bier hieß „Ehrenpreis“, der „Alte Klaus“ kam aus Brandenburg, „Garley“ aus Gardelegen, „Broihahn“ aus Halberstadt, „Duchstein“ aus Königslutter, die „Karthause“ aus Frankfurt an der Oder, Kyritz hatte den „Mord und Totschlag“ und Tangermünde dient mit dem „Kuhschwanz“! Aller Qualität wurde mit dem Klebetest gemessen. Hier nennt sich noch ein Lokal so danach – „Klebearsch“. Gastwirtschaften sollten Erziehungsstätten sei, wo der Wirt das rechte Maß bestimmt. Der Markt zeigt heute oft ein anderes Gesicht, doch des Guten oder Nichtguten wurde auch einst schon zuviel getan, was sich erst bei uns alten Randfiguren zu ändern beginnt. Sucht euch alle aus, was ihr für richtig haltet.
Ergo bibamus, Wohl bekomm es, Prosit, Ex...!?-