Technische Universität Berlin spendete Säulensteine Nr. 1496-1505 am 13.07.2011
Bis zum Institut für Architektur der Technischen Universität Berlin war die Kunde gedrungen, dass in der Sankt-Marien-Andrea-Kirche in Rathenow 2010 ein neues Kreuzgewölbe im Kirchenschiff wieder errichtet worden ist. Dorothée Sack, Professorin im Fachgebiet „ Historische Bauforschung“ kam mit 35 Studenten und mehreren Assistenten am 13.07.2011 in die Sankt-Marien-Andreas-Kirche, um sich vom Wiederaufbau der vier Sterngewölbe berichten zu lassen und sie selbst zu besehen. Es ist eben heute nicht alltäglich, dass Kreuzgewölbe wieder aufgebaut werden und wenige Firmen beherrschen noch diese Kunst. Aber es war ein sehr illustres und fachkundiges Publikum, dem theoretisch alles bekannt war. Es fehlte nur an einem praktischen Beispiel, aber das fanden die Studenten in Rathenow. Natürlich wollten alle auch die Gewölbe von oben sehen und so kletterte die ganze Gesellschaft auf den Dachboden und konnte die Kreuzgewölbe aus einer ganz anderen Perspektive betrachten. Die Studenten fragten, warum denn die Gewölbe verputzt worden sind? Prof. Dorothée Sack hatte natürlich sofort die Antwort parat, dass das auch dem Schutz der Gewölbesteine diene, denn in den vielen Jahrhunderten, die so ein Gewölbe halten muss, bröselt doch der Putz aus den Fugen und wenn das Gemäuer verputzt ist, geht das nicht so schnell. Außerdem wies die Professorin auf die ungewöhnlich Höhe des Dachstuhls hin, die eigentlich für die Gewölbe nicht nötig wäre, aber wieder mit der Gotik zusammenhängt, die das Hohe und Schlanke liebt. Am Ende der Besichtigung spendete die Gruppe die Säulensteine Nr.1496 -1505 für den Wiederaufbau der drei Kreuzgewölbe im Chorraum. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende. Es wäre natürlich am besten, wenn die Studenten während der Bauphase zu einer Besichtigung kämen, aber das kann noch dauern, denn die Kreuzgewölbe im Chorraum sind mit einer Baukostensumme von einer halben Million Euro veranschlagt.
Copyright: Hartmut Fellenberg, 06.02.2021