Panzerpionierbataillon 803 spendete Orgelpfeife Nr. 398 am 29.06.2021
Am 29.06.202 besuchte General Jürgen-Joachim von Sandrart mit Soldaten und Offizieren des Panzerpionierbataillons 803 aus der Elb-Havel-Kaserne in Havelberg die Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow. Es ging dabei auch um Informationen aus der Geschichte, wie in der Nacht vom 28.04.1945 zum 29.04.1945 die Kirche von russischen Brandgranaten getroffen wurde und mit 80% der gesamten Innenstand zerstört wurde. Zwei Häuser wurden von dem Beschuss ausgenommen. Das waren die Altstädtische Apotheke und das große Kaufhaus an der Havelbrücke, weil ein jüdischer Offizier der Roten Armee in diesen Häusern wusste, dass dort Verwandte von ihm gewohnt hatten. Der General Jürgen-Joachim von Sandrart wunderte sich über die Treffgenauigkeit der Roten Armee. Das Panzerpionierbataillon ließ sich bei der Führung durch die Kirche mitnehmen in der Rathenower Geschichte der Optik, die mit dem Pfarrer Johann Heinrich August Duncker begann und so war es folgerichtig, dass vor dem Geburtshaus gegenüber der Kirche die Führung ihren Anfang nahm. Verwoben in die Geschichte der Stadt der Optik war natürlich die erste Bischöfin von Norwegen Rosemarie Köhn, die in Rathenow geboren wurde und am 28.04.2021 zu Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow gewählt wurde. Im Turm gibt es drei Gemälde von Erika Guthjahr, die die Kirche unzerstört, brennend und als notdürftig repariertes Gotteshaus mit Turmtorso und zerstörtem Chorraum zeigen. 1980, als die Gemälde entstanden, konnten man nicht voraussehen, dass das Gotteshaus nach der Einheit Deutschlands 1990 wieder einmal zum Lobe Gottes aufgebaut werden sollte. Dann betrachteten die Besucher ein Foto der Kiche von 1990, wo sie noch einen jammervollen Anblick bot. Von 1990 -1995 bauten die Gemeinde den Chorraum ohne Kreuzgewölbe wieder auf. 2002 war der Turm fertig und 2010 wurden die Kreuzgewölbe im Mittelschiff wieder aufgebaut. Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. war seit 1996 der Motor des weiteren Aufbaus. Ohne Gottes Segen wäre aber diese Mammutaufgabe nicht zu bewältigen gewesen. Den Besuchern aus Havelberg wurden die Fenster erläutert und der Böhmische Marienaltar, der angeblich von der Tochter Kaiser Karls IV. 1380 gestiftet worden war, weil ihr ihr Mann der Markgraf Otto V. von Brandenburg die Steuereinnahmen auch von Rathenow nach der Hochzeit 1366 geschenkt haben soll. Dann wurde der Wiederaufbau der Kreuzgewölbe vorgeführt und den Besuchern einen Eindruck von der Akustik der Kreuzgewölbe gegeben. Die neue Kreuzgewölbe im Mittelschiff verleihen dem Kirchenraum durch die wohl abgewogenen Proportionen eine hervorrangende Akustik. Die Konzerte in der Kirche werden dadurch zu einem besonderen Erlebnis.
General Jürgen-Joachim von Sandrart
Als Dankeschön überreichte der General Jürgen-Joachim von Sandrart an Dr. Heinz-Walter Knackmuß eine Medaille. Auf der Vorderseite steht "1. Panzerdivision - nec apera terrent
(auch Widrigkeiten schrecken uns nicht ab) und auf der Rückseite findet sich "Als besondere Anerkennung - Der Kommandeur."
Oberstleutnant Ralph Peter mit dem Bataillonswappen
Außerdem überreichte der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Ralph Peter aus der Elb-Havel-Kaserne in Havelberg das Bataillonswappen des Panzerpionierbataillon 803.
Das Panzerpionierbataillon 803 in Havelberg spendete die Orgelpfeife Nr. 398 für die neue Orgel in der Kirche (150,00 €). Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 29.06.2021