Orgelkonzert mit KMD Prof. Matthias Eisenberg am 01.08.2021
Festliches-Orgelkonzert
zum 25-jährigen Bestehen des Förderkreises
mit KMD Prof. Matthias Eisenberg
Sonntag 01.08.2021 um 17:00 Uhr
in Sankt-Marien-Andreas-Kirche Rathenow
Kirchenmusikdirektor Prof. Matthias Eisenberg spielte am 01.08.2021 um 17:00 Uhr in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche an der Schuke-Truhenorgel ein Konzert mit Werken von Joahnn Sebastian Bach und Werke anderer alter Meister. Matthias Eisenberg wurde am 15. Januar 1956 in Dreseden geboren. Er war Mitglied im weltberühmten Knabenchor, dem "Dresdner Kreuzchor." Er studierte er an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig. Während des Studiums gewann Matthias Eisenberg 1976 den Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb für Orgel. 1978 legte er sein Abitur ab. 1980 war Organist am Gewandhaus in Leipzig. 1986 kehrte er nach einer Tournee in Westdeutschland nicht mehr in die DDR zurück. Nach kirchenmusikalischer Tätigkeit in Frankfurt am Main und Hannover konzertierte er als Organist und Cembalist und spielte zahlreiche Rundfunk- und CD-Produktionen ein. Konzertreisen führen ihn in viele europäische Länder sowie in die USA, nach Kanada, Lateinamerika, Indien, Russland und Fernost. Von 1992 bis 2004 war Eisenberg Kirchenmusiker an St. Severin in Keitum / Sylt. Von dort aus setzte er seine Konzerttätigkeit auf dem Festland unvermindert fort. Er nahm das gesamte Orgelwerk von Johann Sebastian Bach an verschiedenen Orgeln in Niedersachsen auf. Als Orgelvirtuose war er auf der ganzen Welt gefragt. Er ist ein Genie mit genialer Fingerfertigkeit und er hat immer ein Gefühl für Stil und Form der Musik, die er in seinem Spiel präsentiert. Seine Konzerte sind ein einmaliges Erlebnis für die Zuhörer. 2003 wurde er von der Evangelischen Kirche zum Kirchenmusikdirektor (KMD) ernannt. Im gleichen Jahr verlieh ihm die SPD-Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis, für seine Verdienste um das Orgelspiel den Ehrentitel Professor. Seit 10.06.2016 ist Kirchenmusikdirektor Prof. Matthias Eisenberg Mitglied des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und war schon mehrmals zu Konzerten im Gotteshaus. Er möchte gern dazu beitragen, dass eine neue Orgel in die Kirche kommt. Dafür brennt er mit Herz und Hand. Er wohnt jetzt wieder in Sachsen und kümmert sich rührend um seine kranke Schwester, die ihn auf den Konzerten begleitet. Nun können sich die Rathenower und ihre Gäste auf einen begnadeten internationalen Künstler und einen einmaligen Kunstgenuss freuen. Der Eintritt an der Abendkasse beträgt 20,00 €. Für Schüler und Sozialhilfeempfänger wird er Eintritt für 10,00 € angeboten.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 05.07.2021
Das Benefizkonzert am 01.08.2021
Irina Lawrinowitsch überreicht dem Orgelvirtuosen nach dem Konzert
einen Rosenstrauß
Kirchenmusikdirektor Prof. Matthias Eisenberg spielte ein Orgelkonzert an der Schuke-Truhenorgel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Eigentlich wollte er sich dieses Jahr zur Ruhe setzten und hat nur noch ganz wenig Konzerte auf seiner Agenda. Aber sein Herz schlägt für eine neue Orgel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche, denn er ist auch Mitglied im Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V.. Und so kam er mit seiner Schwester Andrea Eisenberg am 01.08.2021 schon zum Gottesdienst um 10:00 Uhr nach Rathenow und übte nach dem Gottesdienst bis kurz vor dem Konzert auf der Truhenorgel seine ausgewählten Stücke für das Konzert, das um 17:00 Uhr begann und über eine Stunde dauerte. Er ist ein begnadeter Virtuose und wenn man seine Finger behände über die Tasten gleiten sieht, merkt man, dass er seit frühster Kindheit Klavier gespielt hat. Er erzählte auch beiläufig, dass ihn der Kreuzkantor nicht wegen seiner schönen Stimme, sondern wohl eher wegen seiner großen Kunst im Klavierspielen bei den Kruzianern aufgenommen hat, denn er stütze sich auf die Arbeit der Chorpräfekten. Die Präfekten sind Kruzianer, die dafür sorgen, dass die Auftritte reibungslos ablaufen. Sie leiten die Gesänge im Speisesaal und dürfen bei den Proben assistieren. Wenn er an der Truhenorgel saß, lebte er richtig wieder auf. Die Musik riss ihn förmlich mit und ließ ihn wieder jung und dynamisch erscheinen. Sein feines Stilgefühl für die Musik der Komponisten und ihre Zeit macht sein Spiel einmalig. Das filigranste Stück war wohl die Toccata Nr. 11 A-Dur von Allessandro Scarlatti (1660 – 1725), die ein Stück italienisches Flair nach Rathenow brachte. Mit Hingabe interpretierte er die Partite diverse sopra il corale „O Gott, Du frommer Gott“ von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750). Hier zeigte sich bei dem Orgelvirtuosen eine gereifte Meisterschaft, denn Bach ist nun mal die unbestrittenen Nummer Eins in der Orgelkunst. Die sommerliche Fröhlichkeit kam aber durch die drei letzten Programmstücke in das Konzert. Es waren Wolfgang Amadeus Mozarts (1756 – 1791) Andante F-Dur für eine kleine Orgelwalz, die er mit der Genauigkeit einer mechanischen Spieluhr spielte, das Capriccio sopra il cucu von Johann Caspar Kerll (1627 – 1693), wo man an der Orgel deutlich den Kuckuck hören konnte und wer von den Zuhören 2021 noch keinen Kuckuck gehört haben sollte, konnte dabei seine Geldbörse schütteln, denn es heißt, wenn man das erste Mal im Jahr den Kuckuck hört und dabei seine Geldbörse schüttelt, dem geht das Geld nicht mehr aus. Das dritte Stück hatte sich das Ehepaar Viola und Heinz-Walter Knackmuß zum 18. Hochzeitstag gewünscht, der gerade auf den 01.08.2021 fiel. Es waren 12 Variationen über das französische Kinderlied „Ah, vous dirai-je, Maman“ von Wolfgang Amadeus Mozart, wobei ein Kind sich bei seiner Mutter über die strengen Anordnungen des Vaters beklagt und doch lieber Süßigkeiten naschen möchte. In Deutschland ist die Melodie unter dem Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ bekannt. Nach dem Konzert überreichte Irina Lawrinowitsch dem Weltstar als „Dankeschön“ einen kleinen Blumenstrauß und war dabei so aufgeregt, dass sie ihren Dank in Russisch überbrachte.
Die Zuhörer erklatschten sich noch zwei Improvisationen über die Lieder „Geh aus, mein Herz und suche Freud“ und über „Der Mond ist aufgegangen.“ Das Konzert war ein Juwel in der Musiklandschaft in Rathenow und die Zuhörer waren glücklich, nach der Covid-19-Pandemie etwas Normalität wieder zurückzubekommen. Es war das erste öffentliche Konzert in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche seit Ausbruch der Corona-Erkrankungen. KMD Prof. Matthias Eisenberg hatte bestimmt, dass der Erlös der Einnahmen für den Neubau einer Orgel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche verwendet werden sollte. Nach Abzug aller Unkosten spendete Prof Eisenberg 1000,00 € für die neue Orgel in der Kirche. Der Förderkreis bedankte sich bei Matthias Eisenberg und überreichte ihm den Stifterbrief in Silber Nr. 76. Der Fernsehjournalist Michael Huppertz, der mit seiner Lebensgefährtin das Konzert besuchte, war von den Improvisationen so begeistert, dass er einen Orgelzyklus mit Matthias Eisenberg für 2023 in der Kirche ins Auge gefasst hat. Der Kirchenmusikdirektor hat auch seine Zustimmung signalisiert, wenn es seine Gesundheit erlaubt.
Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 01.08.2021
Carl Philipp Emanuel Bach
Fantasie und Fuge c-Moll
Johann Sebastian Bach
Partite diverse sopra il corale "O Gott, Du frommer Gott"
Matthias Eisenberg mit seiner Schwester Andrea in Rathenow
Alessandro Scarlatti
Toccata Nr. 11 A-Dur
Johann Ludwig Krebs
Choral "Herzlich lieb hab´ich Dich o Herr"
Wolfgang Amadeus Mozart
Andante F-Dur für eine kleine Orgel-Walz
Johann Caspar Kerll
Capriccio sopra il cucu
Video
Wolfgang Amadeus Mozart
12 Variationen über das französische Kinderlied
A vous dirais je maman
Geh aus mein Herz und suche Freud
Improvisation von Matthias Eisenberg
Der Mond ist aufgegangen
Improvisation von Matthias Eisenberg