Marienbad in Tschechien vom 28.11.2021 -11.12.2021
Hotel Pacifik
Am 28.11.2021 fuhren Viola und Dr. Heinz-Walter Knackmuß mit dem Auto nach Marienbad, um wie fast jedes Jahr zwei Wochen das Wasser der Heilquellen zu trinken und die Behandlungen mit Bädern und Massagen zu genießen. Wir waren am 22.11.2021 das dritte Mal gegen Covid-19 geimpft worden und kamen nun fröhlich in das tief verschneite Marienbad an und bezogen eine Suite im Hotel "Pacifik" in Marienbad.
Schneelandschaft
Es waren kaum Kurgäste im Hotel, denn die Covid-19-Pandemie hatte dazu geführt, dass nur wenige Deutsche es wagten nach Marienbad zu reisen und die sonst immer zahlreichen Russen durften nicht kommen, weil ihr Impfstoff "Sputnik" in der Europäischen Union nicht anerkannt wird und sie alle als "ungeimpft" galten. Der Impfausweis musste in jedem Restaurant, im Theater und überall vorgezeigt werden.
Weihnachtlich geschmückter Hotelflur
Wir gingen zu den Bäder mit kohlensäurehaltigem Wasser, gingen zum Reizstrom und zu den Massagen und machten alle Behandlungen mit, die die Kurärztin Dr. Vankova verordnet hatte. Es gab auch ein kleines Schwimmbad und eine Sauna im Hotel, die wir natürlich auch benutzten.
Sprudel
Ich wunderte mich immer, dass bei den Therapien so viel Russisch gesprochen wurde. Es waren die sogenannten Russlanddeutschen aus Lübeck und anderswo, die hier auch kurten. Sonst waren ja die Russen die meisten Kurgäste hier. Ich ging in die 95 ° heiße Sauna und wurde aufgefordert meine Badelatschen auszuziehen, weil das eine Nacktsauna wäre. Ich weigerte mich standhaft und sagte: "95 ° C halten meine Fußsohlen nicht aus." Aber da so wenig Gäste da waren, winkten die anderen nur müde ab.
"Bloss gesund bleiben" steht auf meinem Mundtuch - das ist natürlich ein Witz
im Wasser trägt keiner einen Mundschutz
Wir bummelten die menschenleeren Straßen auf und ab und genossen das Schneetreiben. Viola musste alle Schmuckauslagen begutachten. Zum Glück hat sie nur einen Glaskronleuchter gekauft, den wir gleich zu Hause in den Keller gestellt haben, denn wir brauchen ihn wirklich nicht.
Im Hotel war am Nikolausabend ein kleines Flötenkonzert, dass mir sehr gefallen hat. Eine Lehrerin spielte mit ihrer Schülerin eine halbe Stunde lang Weihnachtslieder. Und es gab natürlich auch einen Miniweihnachtsmarkt mit dem St. Nikolaus, einem Engel und einem Teufel. Zwei Engel auf Stelzen kommen jedes Jahr auf den Weihnachtsmarkt und fehlten auch dieses Jahr nicht.
Zwei Engel auf Stelzen
Wir haben es den Tschechen gleich getan und ließen uns mit den Engeln fotografieren, weil das Glück bringen soll. Der Heilige Nikolaus bringt den Kindern Süßigkeiten und Nüsse. Der Engel als Vertreter des Göttlichen und Guten und der Teufel als Vertreter des Bösen begleiten ihn immer.
Der Heilige Nikolaus mit Engel und Teufel
Vor dem Brunnenhaus an den Jugendstilkolonnaden war eine riesige Fichte aufgestellt mit großen goldenen Kugeln und am Rand befanden sich ein paar Buden mit Glühwein und Trdelnik, dem typischen tschechischen Weihnachtsgebäck aus Hefeteich auf Rollen gebacken und mit Zucker und Zimt bestreut.
Kleiner Weihnachtsmarkt
Wir haben im Hotel gefrühstückt und zu Abend gegessen. Mittags sind wir immer in ein Restaurant in den Ort gegangen und haben eine Dillsuppe entdeckt mit einem pochiertem Ei, die war vorzüglich. Im Hotel war ja meist gähnende Leere im Rokoko Speisesaal.
Speisesaal
Viola ging auch zum Frisör und zu Fußreflexmassage und zur Maniküre und ließ sich verwöhnen. Mir waren die Behandlungen so anstrengend, dass ich oft erschöpft war. Einmal waren wir zu einem Konzert im Theater. Vier Klarinettistinnen aus Prag waren angereist und spielten eine wunderbares Konzert und sangen auch Weihnachtslieder in Tschechisch, wo dann Stille Nacht "Tichi Notsch" heißt.
Vier Klarinettistinnen aus Prag in Marienbad
In Tschechien sind wohl sehr viele Menschen geimpft und die Pandemie wütete gerade stark unter den Kindern weiter, wie uns die Badefrauen erzählten. Aber es gibt auch da Impfgegner. Im Winter sind ja sowieso viele Hotels geschlossen, aber dieses Jahr war es echt arg, wie meine Cousine aus dem Schwarzwald immer sagt.
Viola
Viola ist die Kur wunderbar bekommen. Sie kam wie ein Phönix aus der Asche und hat sich gut erholt. Ich habe am letzten Tag in Marienbad noch eine Lumbago (Hexenschuss) bekommen und trudelte mich mit Schmerzen nach Haus. Wir haben die Marienbader Oblaten mitgebracht und das gute Kümmelbrot, von em wir immer noch essen. Wir hoffen, dass die Engel uns den Segen wirklich bringen für die nächsten Jahre. Es war schön, diese Schneelandschaft mal wieder zu erleben. Auf der Rückfahrt war auch Bayern noch unter einer tiefen Schneedecke, aber je mehr wir in den Norden kamen, verschwand der Schnee und in Brandenburg war alles grün. Eigentlich verreisen wir nur, um hinterher festzustellen: Zu Hause ist es am Schönsten. Wir sind an unsere Brandenburger Fleischtöpfe gewöhnt.
Zwei Engel auf dem Weihnachtsmarkt in Marienbad
Copyright :Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 12.12.2021