Ella Wernicke spendete den Kanzelstifterbrief Nr. 130 am 18.03.2022
Ella Wernicke aus Stechow feierte am 18.03.2022 ihren 78. Geburtstag. Seit Jahren engagiert sich für die Dorfkirche Stechow und verfolgt den Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche Rathenow mit regem Interesse. Sie spendete an ihrem Geburtstag den Kanzelstifterbrief Nr. 130 für die Nachschnitzung der barocken Kanzel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Durch den Brand in der Kriegsnacht 28.04./29.04.1945 wurde auch die wunderbare barocke Kanzel zerstört. Am 26.09.2021 fand in der Kirche ein Auftaktgottesdienst zu einer Spendenaktion für die Nachschnitzung der barocken Kanzel statt. Die Kostenschätzung der Tischlerfirma Spatzier in Wiesenburg (Mark) für den Wiederaufbau der barocken Kanzel belief sich auf 1.090.613,24 €. Seit dem 26.09.2021 sind bisher 17.100,00 € für dieses neue Projekt eingegangen. Das ist eine Summe in Rekordzeit für den Förderkreis. 1709 hat Johann Vorberg dieses späte Werk seiner gereiften Meisterschaft der Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde übergeben und es war ein Kunstwerk von einmaliger Schönheit, wie keine Kanzel, die er zuvor geschnitzt hat, in Parey an der Elbe oder in Neuendorf am Damm. Dieser elegante kraftvolle Mose mit dem langen schwarzen Bart als Kanzelträger mit den 10 Geboten auf zwei Gesetzestafeln und die 12 Apostel mit ihren Insignien, die ja den meisten Christen vertraut sind: Petrus mit dem Schlüssel, Andreas mit dem Andreaskreuz, Jakobus mit der Jakobsmuschel, Johannes mit dem Kelch und Matthäus mit der Bibel und einer Schreibfeder. Und oben auf dem Baldachin Jesus Christus, der die Stadt segnet.
Diese Kanzel hatte als Besonderheit zwei Kanzelkörbe. Eine Säule mit einer umlaufenden Ranke trug den zweiten Kanzelkorb. Als sich 1996 der Förderkreis gründete, gab es andere Prioritäten als eine barocke Kanzel nachzuschnitzen. Der Wiederaufbau des Chorraums, der Aufbau des Turms und der Kreuzgewölbe im Kirchenschiff waren wichtiger. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 18.03.2022