Lorenz Eißer spendete den Kanzelstifterbrief Nr. 146 am 20.08.2022
Lorenz Eißer aus Rathenow wurde am 20.08.2022 in der Weinbergschule in Rathenow eingeschult. Natürlich gab aus diesem Anlaß ein kleines Fest für den ABC-Schützen Lorenz Eißer und die Verwandten waren gekommen, um mit Lorenz den Tag gemeinsam zu verbringen. Die Verwandten wollten aber auch die Sankt-Marien-Andreas-Kirche besichtigen, wenn sie schon einmal in Rathenow sind und so machten die Großmutter Christa Eißer, der Vater Rolf Eißer mit seiner Tochter Rebekka sich mit den Gästen von Lorenz auf den Weg und erlebten eine Führung mit dem Bischof Dr. Stephan Bodecker (*15.11.1384 in Rathenow - † 15.02.1459 in Brandenburg an der Havel) /alias Dr. Heinz-Walter Knackmuß. Der Bischof von Brandenburg, Dr. Stephan Bodecker, war ein sehr weiser und umsichtiger Mann, der in Rathenow geboren wurde und durch seine überdurchschnittliche Intelligenz den Sprung ins Bischofsamt schaffte und einer der wenigen bürgerlichen Bischöfe des Mittelalters in Deutschland war. Seine Grabstele ist heute noch im Brandenburger Dom zu besichtigen. Die Gäste der Einschulungsfeier schauten sich die Fenster im Chorraum nach Entwürfen des Malers Gerhard Henschel an, bewunderten den Marienaltar und ließen sich den Wiederaufbau der Kreuzgewölbe im Mittelschiff erklären. Lorenz Eißer spendete den Kanzelstifterbrief Nr. 146 (50,00 €) für die Nachschnitzung der barocken Kanzel, die 1.090.000,00 € kosten soll. Die Kanzel ist ein einzigartiges Kunstwerk des Pietismus in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche gewesen und wurde 1709 von Johann Vorberg geschnitzt. Sie bestand aus zwei Kanzelkörben und einem Baldachin mit dem segnenden Christus. Die Hauptkanzel wurde von Mose als Kanzelträger gestützt und Mose bildet ja bis heute das Fundament des jüdisch-christlichen Glaubens. Um die Kanzel waren die 12 Apostel geschnitzt und der zweite Kanzelkorb wurde von einer umkränzten Säule getragen. Johann Vorberg konnte 1709 noch nicht ahnen, das die Sankt-Marien-Andreas-Gemeinde in Rathenow einmal zwei Partnergemeinden in den Niederlanden und in Finnland haben wird. Da macht es sich gut, wenn auf einem Kanzelkorb der Pfarrer steht und auf dem zweiten Korb der Übersetzter. In der Partnergemeinde in Elimäki in Finnland mussten nämlich bei dem Besuch dort, Pfarrer Andreas Buchholz bei seiner Predigt und die Übersetzerin Ulla Villa auf einer engen Kanzel dicht gedrängt stehen, was nicht so komfortabel war. Der Förderkreis bedankt sich für die Spende.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 20.08.2022