Denkmal für die Bischöfin Rosemarie Köhn 20.05.2023
Die Inschrift auf dem Denkmal lautet auf Deutsch: Kein Glaube ist zu klein
Video
Am 20.05.2023 wurde vor dem Dom in Hamar ein Denkmal für die Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow, Bischöfin Rosemarie Köhn, feierlich eingeweiht. Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V., dessen Mitglied Rosemarie Köhn bis zu ihrem Tode im Jahr 2022 war, hatte eine Einladung zur Einweihung des Denkmals vor dem Dom in Hamar in Norwegen bekommen und so flogen die Schatzmeisterin Heidi Maria Binder, Dr. Heinz-Walter Knackmuß, Viola Knackmuß und Liturg Kevin Kama am 19.05.2023 nach Oslo. Arve Juritzen hatte extra eine Stiftung gegründet, um die Kosten für das Denkmal aufzubringen und so konnten 127.162,00 € (1,5 Mio. Norwegische Kronen) gesammelt und ein Auftrag an die Künstlerin Merete Sejersted BØdtker vergeben werden. Der Sockel wurde aus Iddefjord-Granit angefertigt und wiegt 7,2 Tonnen. Die Figur selbst wurde aus Bronze gegossen und zeigt die Bischöfin in ihrem Ornat, wie sie die Stufen zum Dom in Hamar emporschreitet. Zum Einweihungsfestakt war der Dom in Hamar bis auf den letzten Platz gefüllt, sodass etliche Besucher vor dem Portal draußen stehen mussten. Nachdem der Domkantor mit dem Domchor und Bläsern sowie Orgelmusik die Feier eröffnet hatte, begrüßte der derzeitige Bischof von Hamar Ole Kristian Bonden die Menschen und übergab gleich das Wort an Arve Juritzen, der die Stiftung für das Denkmal ins Leben gerufen hatte. Danach ergriff der ehemalige Minister für Kirche, Bildung und Forschung Gudmund Hernes das Wort und würdigte die Leistungen der ersten weiblichen Bischöfin in Norwegen und ganz Skandinavien. Es gab Grußworte vom Präsis Olav Fykse Tveit und der Vorsitzenden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den USA, Bischöfin Elizabeth A. Eaton und von der Vorsitzenden des Kirchenvorstands in Hamar, Kristin Gunleiksrud Raaum - immer unterbrochen von Musik, denn auch die Sopranistin Kristine Våge mit ihrer makellosen Stimme war zu diesem Festakt gekommen. Auch der Vorsitzende des Förderkreises der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. war um ein Grußwort gebeten worden und sagte:" Ich bringe herzliche Grüße aus Rathenow in Deutschland, dem Geburtsort der Bischöfin Rosemarie Köhn, wo sie die ersten sieben Jahre ihres Lebens verbrachte und deren Ehrenbürgerin sie seit 2021 ist. Die Kirche ihrer Kindheit, die Sankt-Marien-Andras-Kirche in Rathenow wurde 1945 zerstört und brannte völlig nieder. Rosemarie Köhn vergaß nie das schreckliche Flammenmeer, das sie in dieser Nacht erlebt hatte. 78 Jahre nach ihrer Zerstörung ist die Kirche immer noch nicht komplett wiederaufgebaut worden. Dabei denke ich an den furchtbaren Krieg in der Ukraine mit seinen Zerstörungen. 1996 gründete ich den Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und leite ihn bis heute. Wir haben 286 Mitglieder in sieben verschiedenen Ländern. Seit 2009 war die Bischöfin Rosemarie Köhn Mitglied des Förderkreises und unterstützte das Projekt finanziell bis zu ihrem Tode. Nach der Einheit Deutschlands im Jahre 1990 besuchte sie fast jedes Jahr Rathenow und es entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen uns. Sie wurde vom Bürgermeister der Stadt Rathenow, Ronald Seeger und vom Landrat des Landkreises Havelland, Roger Lewandowski, empfangen. Sie lebte in unserem Haus und meine Frau und ich besuchten sie in Hamar. Sie hatte ein einmaliges Talent für Sprachen und das ist wohl auch der Grund, weshalb sie eine hebräische Grammatik herausgab. Zu mir sagte sie einmal: "Das Hebräisch ist eine einfache Sprache. Die Grundregeln habe ich sofort begriffen." Das verbindet sie mit dem einzigen Bischof, den Rathenow im Mittelalter hervorgebracht hat, Dr. Stephan Bodecker, der auch eine große Leidenschaft für das Hebräisch hatte. Es liegt wahrscheinlich an der Rathenower Luft, dass beide Bischöfe das Hebräisch so liebten. Die Bischöfin Rosemarie Köhn war eine einmalige Persönlichkeit in der Norwegischen Kirche und in der Welt. Sie schrieb nicht nur Kirchengeschichte, sondern streckte auch ihre segnende Hand nach Rathenow aus und setzte der Stadt Rathenow in ihrer Biografie ein literarisches Denkmal. Heute, wenn das Denkmal für sie vor der Kathedrale in Hamar enthüllt wird, beten wir, dass der Segen, den sie der Stadt Rathenow geschenkt hat, andauern möge und dass Gott der Herr, gelobt sei sein Name, sie am Ende der Zeit in seine ewige Herrlichkeit aufnehmen werde. Vielen Dank. Tusen takk."
Es gab unzählige Interviews und auch noch Ansprachen vor dem Denkmal, ehe Susanne SonderbØ, die Witwe der Bischöfin und Gudmund Hernes die weiße Hülle von der Bronzefigur entfernten. Nach der Einweihung des Denkmals entwickelte sich vor der Kirche in Hamar ein richtiges Volksfest und auch am nächsten Tag strömten die Menschen zum Dom in Hamar, um die Skulptur anzusehen und es wurden Fotos über Fotos gemacht. Alle Medienvertreter waren da und versuchten die wesentlichen Momente des Festaktes festzuhalten. Natürlich besuchte die kleine Gruppe aus Rathenow auch das Grab der Ehrenbürgerin der Stadt Rathenow, Rosemarie Köhn und stellte zwei Rosenstöcke zum Gedenken an ihre Geburtsstadt auf. Das Wetter war für Norwegen sommerlich warm. Bei unserem Besuch in Hamar schien alle drei Tage die Sonne auch bis spät in die Nacht, denn hier gibt es schon die "Weißen Nächte."
von links: Schatzmeisterin Heidi Maria Binder, Liturg Kevin Kama, Viola Knackmuß, Dr. Heinz-Walter Knackmuß
von links: Merete Sejersted BØdtker, Susanne SonderbØ
Dr. Knackmuß am Grabmal für die Bischöfin
1. Der Domkor von Hamar mit Bläsern und Kinderchor
2. Bischof von Hamar Ole Kristian Bonden
3. Arve Juritzen (Leiter der Bischfin Rose-Stiftung)
4. Gudmund Hernes (Ehemalige minister für Kirche, Bildung und Forschung)
5. Kinderchor
6. Präsis Olav Fykse Tveit
7. Bischöfin Elizabeth A Eatton von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in den USA
8. Kristin Gunleiksrud Raaum
9. Kristine Våge
13. Dr. Heinz-Walter Knackmuß
Video (English/Engelsk)
Video (German/Tysk)
10. Laudate Dominum
11. Susanne Sonderbo
14. Enthüllung des Denkmals
Schöpferin des Denkmals: Bildhauerin Merete Sejersted BØdtker
16. Brandenburger Wochenblat (BRAWO) 31.05.2023
Denkmal für die Ehrenbürergerin der Stadt Rathenow, Bischöfin Rosemarie Köhn
in Hamar am 20.05.2023 eingeweiht
17. Gottesdiensta m Sonntag, den 21.05.2023 im dom von Hamar (Norwegen)
Die Schatzmeisterin des Förderkreise zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und Liturg Kevin Kama sowie Dr. Heinz-Walter Knackmuß und Seine Frau Viola besuchten am Sonntag, den 21.05.2023 den Abendmahlsgottesdienst im Dom von Hamar.
Impressionen vom Besuch der vier Förderkreismitglieder aus Rathenow von Norwegen und Hamar.
Reisebericht von Kevin Kama in Hamar (Norwegen) 19.05. - 21.05.2023