Sabine und Wolfgang Wiecher spendeten die Kanzelstifterbriefe Nr. 236 -255 am 14.12.2023
Sabine und Wolfgang Wiecher aus Mögelin
Am 14.12.2023 spendeten Sabine und Wolfgang Wiecher aus Mögelin die Kanzelstifterbriefe Nr. 236 - 255 (1.000,00 €) für die Nachschnitzung der barocken Kanzel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow. Als in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges (28.04./29.04.1945) die Sankt-Marien-Andreas-Kirche noch von Brandgranaten getroffen wurde und völlig ausbrannte, begrub auch das einstürzende Kreuzgewölbe im Mittelschiff dieses kostbare Kunstwerk. 1709 hatte Johann Vorberg die barocke Kanzel ihrer Bestimmung übergeben. Die zweikörbige Kanzel war geschmückt mit den 12 Aposteln und auf dem Baldachin stand segnend Jesus Christus und schaute in die Stadt. Der protestantische Pietismus hat wenig solcher Kunstwerke aufzuweisen. Johann Vorberg hat viele Kanzeln geschnitzt, aber in Rathenow zeigt sich seine gereifte Meisterschaft. Die Kanzel war praktisch der Höhepunkt seines Schaffens. Wenn 2025 die Bauarbeiten in der Kirche fertig sein werden, ist das Gotteshaus baulich wieder äußerlich so, wie es vor der Zerstörung war. Dank der Fördermittel der Bundesregierung und der Landesregierung von 7,5 Mio. € konnte 80 Jahre nach der Zerstörung das meiste in der Kirche wieder errichtet werden. Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V., der sich seit 27 Jahren erfolgreich bemüht, die Kirche zum Lobe Gottes wiederaufzubauen, hat aber doch beschlossen, Spenden für die Nachschnitzung der barocken Kanzel zu sammeln. Eine erste Schätzung beläuft sich auf über eine Million Euro für diese Aufgabe. Aber alle Dinge des Förderkreises haben einmal klein angefangen und sind Jahr für Jahr mit Gottes Segen gewachsen. Wenn es Gott gefällt, wird auch die barocke Kanzel zu seinem Lobe einmal wieder in der Kirche erstrahlen. Sie ist auch ein Zeugnis jüdisch-christlichen Glaubens und zeigt Mose als Kanzelträger und als Fundament der Christen und Juden. Mose wird auch im Islam verehrt und so führt die Kanzel die drei monotheistischen Religionen zusammen, wenngleich die Rituale, Sitten und Gebräuche in den drei Religionen unterschiedlich sind, beten alle Gläubigen zu demselben Gott, den die Juden "Jehova" und die Moslems "Allah" nennen und wo die Christen noch den Sohn Gottes "Jesus Christus" und den Heiligen Geist hinzugefügt haben. Mose, Jesus und seine 12 Apostel waren natürlich alle Juden und so kann für gläubige Christen, die zu dem Juden Jesus Christus beten, eine antisemitische Haltung ausgeschlossen werden. Antisemiten gehören nicht in die christlichen Kirchen. Sie sollten aus der Gemeinde der Christen ausgeschlossen werden. Wolfgang Wiecher gehört zu den Gründungsmitgliedern des Förderkreises zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. und erhielt am 15.09.1996 die Mitgliedsnummer 21. Er hat schon viel für den Wiederaufbau des Gotteshauses gespendet. Das einzigartige Kunstwerk aus der Zeit des protestantischen Pietismus liegt ihm besonders am Herzen und deshalb hat er dafür 1.000,00 € gespendet. Der Förderkreis bedankt sich bei dem Ehepaar Wiecher für die Spende.
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 21.12.2023