Biografie von Annerose Bahr 01.06.2024
Annerose Brigitte Sieglinde Bahr, geborene Naumann, wurde am17.07.1932 in Frankena geboren. Frankena wurde am 31.12.1999 in die Stadt Doberlug-Kirchain eingemeindet und gehört heute im Land Brandenburg zum Landkreis Elbe-Elster. Sie wurde am 21.08.1932 in der Dorfkirche Frankena getauft. Ihr Vater, Paul Naumann, bewirtschaftete einen Bauernhof mit 45 ha. Die Mutter, Hedwig Naumann, geborene Götze, war Bäuerin auf dem Hof und musste für alles sorgen.
Konfirmationsfoto der Mutter
Es gab zwei Pferde, Kühe, Schafe, Schweine, Hühner, Enten, Gänse und Puten. Annerose Bahr wuchs mit zwei Brüdern, Horst und Manfred und ihrer Schwester Marianne auf. Annerose Bahr besuchte die 1.-8. Klasse der Dorfschule in Frankena.
Konfirmationsurkunde
Sie wurde in der Dorfkirche von Frankena am 30.03.1947 von Pfarrer Burkhardt konfirmiert. Ihr Konfirmationsspruch lautete: "Lehre mich nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott, dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn," (Psalm 143,10).
Dorfkirche Frankena
Nach der Schulzeit arbeitete sie auf dem Bauernhof der Eltern mit. Natürlich ging man jeden Sonntag zum Gottesdienst in die Kirche. Am 31.05.1952 heiratete sie Helmut Bahr in der Dorfkirche Frankena. Helmut Bahr war im Alter von 15 Jahren von der russischen Besatzungsmacht verhaftet worden und kam in ein Todeslager nach Lieberose und später in das KZ Buchwald, das die Russen weiter als Gefängnis nutzen. Nur, weil er in der Küche arbeitete, konnte er überleben. Die meisten grundlos Inhaftierten starben an Hunger, Krankheiten und Kälte. Nach der Entlassung aus dem KZ nahm er eine Ausbildung bei der Staatlichen Forstwirtschaft auf und arbeitete bis zu seinem frühen Tode als Dipl.-Ing.-Ökonom.
Hochzeit Dorfkirche Frankena
31.05.1952
Auszug aus der Kirche Frankena
Hochzeitsbild in Frankena
31.05.1952
Die junge Familie zog bald von Frankena nach der Hochzeit nach Königs Wusterhausen, wo Helmut Bahr bei dem dortigen Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb arbeitete. 1957 kam die Famile nach Rathenow, wo der Dipl.-Ing.-Ökonom bei dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb eine neue Arbeit gefunden hatte. Die Familie wohnte in dem Haus mit dem Hirschgeweih (Heute Karl-Marx-Str.). Es war das ursprüngliche Forsthaus, als die Goethestraße noch Jägerstraße hieß. 1964 bezog die Familie das zur Forstwirtschaft gehörende Haus in der Heidefeldstraße 30, das sie auch später kaufen konnte. Helmut Bahr starb durch einen tragischen Unglücksfall im Wald und wurde von einem umstürzenden Baum erschlagen (* 02.02.1929 - † 21.09.1968). Annerose Bahr arbeitete ab 1972 als Kellnerin im HO-Cafe (heute Augenoptik Fischer). Sie wechselte dann aber zur Konsumgenossenschaft und arbeitete im Konsum-Kaufhaus an der Brücke, wo sie von 1973 -1974 berufsbegleitend als Fachverkäuferin ausgebildet wurde. Sie musste in allen Verkaufsstellen arbeiten. Als sie aber in die Fischverkaufsstelle versetzt wurde, nahm sie eine Tätigkeit im BHG-Laden an der Jederitzer Brücke auf, der von Höchstmann geleitet wurde. Sie kehrte dann aber doch zur Konsumgenossenschaft zurück und arbeitete als Verkäuferin im Handarbeitsladen in der Altstädtischen Apotheke, der zum Komsum-Kaufhaus auf der Brücke gehörte. Dort fühlte sie sich wohl und da sie ihr Leben lang gern strickte und nähte, war ihr Rat bei den vielen Kundinnen sehr gefragt. Dort arbeitete sei bis zum Eintritt ins Rentenalter im Jahr 1982. Es war ihre schönste Zeit in ihrem Berufsleben.
Annerose Bahr
Dem Ehepaar Bahr wurden vier Kinder geschenkt:Tochter Ilona (16.06.1954),Tochter Diana (18.06.1956), Sohn Uwe (*13.08.1961 - † 30.03.1998) und Tochter Angela (24.01.1963).
Annerose und Helmut Bahr mit ihren zwei Töchtern
Annerose Bahr hat fünf Enkelkinder, die sie sehr liebt. Sie hat immer gern gearbeitet und so hält sie das Haus und den Garten in guter Ordnung und fühlt sich in Rathenow wohl. Am 21.10.2022 spendete sie die Orgelpfeife Nr. 528, am 21.07.2023 die Orgelpfeife Nr. 591 und am 19.03.2024 die Orgelpfeife Nr. 674 für die neue Orgel in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Am 30.03.2024 trat sie in den Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e. V. ein.
Annerose Bahr
Copyright: Dr. Heinz-Walter Knackmuß, 01.06.2024