Geschichte der Stadt Rathenow-Alt
Rathenow um 1860
Diese Stadtansicht von Rathenow um 1860 zeigt den Blick von Norden her über das Jederitzer Tor. Man kann auch das Alte Rathaus am Fuße der Sankt-Marien-Andreas-Kirche erkennen. Die städtebauliche Dominante ist die Sankt-Marien-Andreas-Kirche mit ihrem Turm.
Sankt-Marien-Andreas-Kirche um 1840
1. Albrecht der Bär (* um 1100 - † 18.11.1170)
Albrecht war der einzige Sohn des Grafen Otte des Reichen von Ballenstedt und seiner Gemahlin, Eilika Billung von Sachsen, der ältesten Tochter von Herzog Magnus Billung von Sachsen. Er wuchs mit sechs Brüdern und drei Schwestern auf. Sein Bruder Siegfried wurde Erzbischof von Bremen und sein Bruder Bernhard, Herzog von Sachsen.
Albrecht I. (genannt der Bär) aus dem Geschlecht der Askanier war seit 1157 der erste Markgraf von Brandenburg. Er begründete die Markgrafschaft durch die Unterwerfung der Liutizen. Liutizen oder Wilzen waren slawische Stämme, die südöstlich der Warnow bis nordwestlich der Uckermark wohnten und schon 928/929 von deutschen Feudalstaat unterworfen wurden, aber nach 983 unabhängig lebten. Albrecht der Bär unterwarf sie dann endgültig. Christliche Kaufleute ließen sich im immer größerer Zahl unter den Slawen nieder. Als Markgrafen von Brandenburg holten die Askanier viele Bauern aus dem Rheingebiet nach Brandenburg. Es ist sicher, dass an der Havel eine Furt bestand und es wird vermutet, dass die deutsche Burg Rathenow in der Gegend des Stremmeabflusses bei der ehemaligen Ofenfabrik gestanden hat. Am Nordende des Weinbergs entstand die Altstadt. Der Schutzpatron der Kaufleute war der Heilige Nikolaus und so ist zu vermuten, dass die erste Kirche eine Nikolaikirche war. Die erste urkundliche Erwähnung von Rathenow erfolgte 1216. Am 28.12.1216 bestätigte Bischof Siegfried II. von Brandenburg den Domherren ihren Besitz und ihre Rechte. Die Urkunde befindet sich im Domstiftarchiv in Brandenburg. 2016 ist nicht das Gründungsdatum der Stadt Rathenow, aber Rathenow wird in dieser Urkunde das erste Mal schriftlich erwähnt. Neben Rathenow werden in der Urkunde noch Rhinow, Friesack, Oranienburg, Zehdenick, Fehrbellin, Nuthetal-Saarmund, Kremmen, Ziesar-Glienecke und Luckenwalde genannt.
Urkunde von Bischof Siegfried II. von Brandenburg
28.12.1216
2. Otto I. (*1128 - † 08.07.1184)
Otto I. war der älteste Sohn Albrechts des Bären. Schon 1144 bekam er die Mitregentschaft von seinem Vater. Seit 1170 war er Markgraf von Brandenburg. 1180 gründete er das Zisterzienserkloster Lehnin, das fortan als askanisches Hauskloster galt.
Die Herrschaft der Askanier reichte bis 1320, als Heinrich II. kinderlos starb.
Name der Askanier | Geburts- und Todesjahr | Markgraf von Brandenburg |
Albrecht I. (Albrecht der Bär) | 1100 -1170 | 1150-1170 |
Otto I. | 1128-1184 | 1170-1184 |
Otto II. (Otto der Freigiebige) | 1147-1205 | 1184-1205 |
Albrecht II. | 1150-1220 | 1205-1220 |
Johann I. | 1213-1266 | 1220-1266 mit Otto III. |
Otto III. (Otto der Fromme) | 1215-1267 | 1220-1267 mit Johann I. |
Otto IV. (Otto mit dem Pfeil) | 1338-1308 | 1267-1308 |
Waldemar (Wald. der Große) | 1280-1319 | 1308-1319 |
Heinrich II. (Heinrich das Kind) | 1308-1320 | 1319-1320 |
Nach dem Aussterben der Askanier kamen schwierige Zeiten für Rathenow.
Die Markgrafen hatten Schulden. Markgraf Waldemar hat 1319 ca. 7.000 Morgen Heide an die Stadt abgetreten. Rathenow lag immer an der Grenze zum Bistum Magdeburg. Auch heute ist man mit dem Auto in fünf Minuten in Sachsen-Anhalt. 1394 wurde Rathenow bei strenger Kälte vom Erzbischof von Magdeburg Albrecht überfallen und ausgeraubt. Alle Rathenower, selbst schwangere Frauen, Kinder und Greise, ließ er auf die Landstrasse treiben. Da sind viele durch Hunger und Kälte oder grausamliche Schläge umgekommen, heisst es in einer alten Schrift. Die Einwohner der Stadt wurden verjagt und durften erst nach zwei Jahren zurückkehren. Hundert Wagen mit geplündertem Gut wurden nach Magdeburg gebracht und dort meistbietend auf dem Markt verkauft. Der Erzbischof von Magdeburg verlangte vom Markgrafen von Brandenburg 600 Schock böhmische Groschen. Da der Markgraf das Geld nicht hatte, verpfändete er Rathenow 1409 an Dietrich von Quitzow. Die Quitzows waren gefürchtete Raubritter. Der Markgraf Friedrich I. von Hohenzollern bekämpfte die Raubritter erfolgreich. 1428 wurde der Rathenower Stefan Bodeker Bischof von Brandenburg. 1446 führte das Recht des Salzverkaufs zu bescheidenem Wohlstand in Rathenow. Als Rathenow wieder einmal wegen der Geldnot des Kurfürsten verpfändet werden sollte, brachte es die Summe selbst zusammen. So konnte im Jahre 1466 der Münzmeister Michael Hemelporte den Rathenower Groschen prägen. Auf dem Groschen steht: Moneta Nova March rotenaw (Neue markgräfliche Münze von Rathenow). Auch gegen die Raubritter wehrte sich die Stadt. Der Raubritter Pater van Gryben wurde gefangen und verhungerte im böhmischen Turm an der Wasserpforte der Stadt Rathenow. 1536 bekam die Stadt das Recht für jedes Fuhrwerk, dass über die Lange Brücke am Haveltor fuhr einen Deichselpfennig zu erheben. 1539 wurde die Reformation im Land Brandenburg durchgesetzt. Die Stadt übernahm das Patronat über die Kirche. Der erste evangelische Pfarrer war seit 1540 Peter Richter. . 1904 wurde die Sankt-Marien-Andreas-Kirche innen saniert.
Dabei fand man im Chorraum an einem Querbalken der linken Empore folgende Inschrift: „Virtus semper habet comitem invidiam. Miserrimus ille, qui non habet osores. 1594“ ( Der Tüchtige hat immer den Neid zum Begleiter. Am bedauernswertesten ist der, der keine Hasser hat 1594.)
Sankt-Marien-Andreas-Kirche um 1916
Eine Stadtansicht von 1939
Brandnacht 28.04./29.04.1945
1945 waren 80% der Stadt Rathenow zerstört
Kirchentorso Zeichnung von Dagmar Tautz
Ursula Thielscher (*08.04.1931 in Rathenow - † 09.04.2020 in Pattensen)
hat dem Förderkreis ein Exemplar
"Aus der Chronik der Stadt Rathenow"
von Walther Specht (1927) überlassen und ihre Erinnerungen aufgeschrieben.
Weitere geschichtliche Entwicklung von Rathenow wird noch bearbeitet
Die Geschichte der optischen Industrie in Rathenow
Johann, Heinrich, August Duncker
(1936 fertigte Walter Thiel dieses Ölgemälde
nach einer Kreidezeichnung von Dunckers Urenkel, Kurt Gründler)
Der Prediger Johann, Heinrich, August Duncker gilt als Begründer der optischen Industrie in Rathenow. Rathenow führt den Namen "Stadt der Optik" in ihrem Titel. Johann Heinrich August Duncker hatte in Halle Theologie studiert und auch physikalische Vorlesungen gehört. In Halle hat er auch seine Liebe für die Optik entdeckt. Er war an der Universität in Halle mit einem Verfahren bekannt gemacht worden, wie man Gläser schleifen konnte. Um 1800 wurden in Deutschland nur gegossene Gläser hergestellt, die statt die Sehkraft zu stärken, eher die gegenteilige Wirkung zeigten. Nach dem Studium kam er nach Rathenow zurück, wo er seinem Vater, der Erzdiakon in der Kirchengemeinde war, als Gehilfe diente. Er bemerkte in den Gottesdiensten, dass die alten Leute die Gesangbücher nicht mehr lesen konnten. Um die Sehkraft seiner alten Gottesdienstbesucher zu verbessern, erfand er eine handbetriebene Vielschleifmaschine, mit der man 11 Gläser gleichzeitig bearbeiten konnte. Die Gläser konnten so präzise geschliffen werden, dass sie genau die benötigten Dioptrien für die Sehschärfenkorrektur ergaben. Sie waren auch billiger als die gegossenen Gläser, die praktisch unbrauchbar waren. Er richtete in Rathenow eine kleine Werkstatt in den Stallräumen des Pfarrhauses ein und begann mit der der Herstellung der Gläser. Am 10.03.1801 erteilte ihm König Friedrich Wilhelm III. von Preußen den Titel: " Königliche priviligierte optische Industrieanstalt" und das Patent für die Vielschleifmaschine. Mit dieser ersten Glasschleiferei wurde der Beiname Rathenows als "Stadt der Optik" begründet.
Vielschleifmaschine wie sie Johann, Heinrich, August Duncker
zur Herstellung von Brillengäsern mit exakten Dioptrien verwendete
Die Geschichte der Bearbeitung von Gläsern geht bis ins Mittelalter zurück. Man hat im Mittelalter Gläser ähnlich wie Edelsteine bearbeitet. Die Verfahren zur Bearbeitung von Gläsern wurden streng geheim gehalten. Wer in Venedig als Glasarbeiter auswanderte, wurde verfolgt und getötet. Man scheute sich auch nicht Verwandte ins Gefängnis zu stecken, bis der Entflohene zurückkam. Es kam aber immer auf die ruhige und geschickte Hand des Glasarbeiters an, welche Qualität die Linsen erhielten. Eine der ersten Maschinen wird in der Encyklopedie Francaise von 1761 beschrieben. Durch Drehen einer Kurbel wird das Glas gedreht und der Optikermeister führt das auf der Spindel befestigte Werkzeug über die Linse. Das Glas wurde gekratzt und nachher mit feinerem Schmirgelmaterial bearbeitet und dann poliert. Wie Duncker beschäftigte sich der Neuruppiner Rektor Henrici mit der Herstellung von Brillengläsern. Er hatte eine Schleifmaschine entwickelt, die so gut war, dass sie die preussische Akademie der Wissenschaften unterstützte. Der Rektor Henrici hatte das Unglück, sich mit einem Kaufmann zusammen zu tun, der nach einem Jahr das Werk in den Konkurs brachte und in Ausland floh. Johann Heinrich Duncker und sein Kompagnon Wagener kauften die große Schleifmaschine aus der Konkursmasse und schlachten sie aus. Daraus baute Johann Heinrich August Duncker seine eigenen Mehrspindelmaschine (Vielschleifmaschine) und meldete sie beim Amt als Patent an. Am 10.03.1801 erhielt er das königlich-preussische Patent. Wagener schrieb darüber: “ Diese Originalmaschine hat die vorzügliche Einrichtung, dass sie mittels Kinderkräften alle Arten von Gläsern, konkave, konvexe und mikroskopische auf stillstehenden Schüsseln schleift und dass keines der hier verfertigten Gläser eine für das Auge und den Zweck der Bewaffnung desselben nachteilige falsche Strahlenbrechung hervorbringt”. Die auf ein Haltestück aufgekittete Linse wurde vom Exzenterstift in eine taumelnde Bewegung versetzt. Die erste Bearbeitung geschieht mit Wasser und Sandstein. Dann erfolgt ein weiterer Arbeitsgang mit nassem grobem Sand und später mit feinem nassen Sand. Die verwendeten Werkzeuge waren meist konkave Schalen aus Kupfer oder konvexe Schalen oder Kugeln aus Messing. Nach dem Schleifen erfolgte das Polieren mit nasser Seide. Später benutzte man in Rathenow als Polierpaste das Pariser Rot (BleiII II, IV-oxid) Menninge oder (Eisen-III-oxid) Eisenmenninge, was in Rathenow als “Rotenburger” bezeichnet wurde. Mit der Entwicklung der Fräsmaschinen und der Automatisierung ergaben sich natürlich ganz andere Möglichkeiten der Glasbearbeitung. Heute haben computergesteuerte CNC-Fräser diese Arbeiten übernommen (CNC=Compuerized Numerical Control). Es werden heute die meisten Linsen nicht mehr aus Glas sondern aus Kunststoff gefertigt.
Quelle: Michael Leitz, Wetzlar: Beitrag zur Wissenschaftliche Konferenz 10.03.2001 in Rathenow zum Thema “200 Jahre optische Industrie in Rathenow”.
Das Geburtshaus des Predigers Johann Heinrich August Duncker steht in Rathenow gegenüber der Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Es ist das Haus Kirchplatz Nr. 12. Eine kleine Gedenktafel erinnert an den Begründer der optischen Industrie.
Am Bahnhof von Rathenow findet sich ein Denkmal mit der Bronzebüste des Begründers der optischen Industrie. Der Bahnhofsvorplatz wurde zu seinen Ehren Dunckerplatz genannt.
Denkmal von Johann, Heinrich, August Duncker
auf dem Rathenower Dunckerplatz am Bahnhof
Der Förderkreis zum Wiederaufbau der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in Rathenow e.V. hat im Jahr 2000 eine Gedenkmünze herausgegeben. Sie zeigt den Prediger Johann Heinrich August Duncker auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Sankt-Marien-Andreas-Kirche. Die Goldmünze (333iger Prägung) wird für eine Mindestspende von 100,00 € und die Silbermünze (999iger Prägung) für eine Spende von 50,00 € abgegeben. Die Einnahmen werden zum Wiederaufbau der Kirche verwendet.
Grabplatte des Johann Heinrich August Duncker
auf dem Weinbergfriedhof in Rathenow
Heike Brett bei einem Vortrag in der Dorfkirche Semlin
am 28.02.2016 über das Wirken von Johann Heinrich August Duncker
in Semlin
Pfarrer Andreas Buchholz hielt am 28.02.2016 am Nachmittag eine kleine Andacht in der Semliner Dorfkirche. Über 40 Menschen drängten sich in der Winterkirche in Semlin, denn es war etwas Besonderes angekündigt worden. Nach der Andacht hielt Heike Brett einen Vortrag über den Pfarrer Johann Heinrich August Duncker (*14.01.1767 in Rathenow – †14.06.1843 in Rathenow) und seine Beziehungen zur Kirchengemeinde in Semlin. Schon in früheren Jahrhunderten wurde das Dorf Semlin von den Superintendenten und Pfarrern von Rathenow aus seelsorgerlich betreut. Diese Situation ist ja bis heute so geblieben. Für die Pfarrer von Rathenow war das natürlich neben der Arbeit und den weiten Wegen auch eine zusätzliche Einnahmequelle. Heike Brett ging zunächst auf den Lebenslauf von Pfarrer Johann Heinrich August Duncker ein. Sein Rufname war August. Er hatte nach Schulbesuchen in Rathenow und Salzwedel in Halle Theologie studiert und in den Franckschen Stiftungen auch ganz praktische Erfahrungen beim Beschleifen von Gläsern erhalten. 1789 kam er nach dem Studium als Pfarrer nach Rathenow zurück. Als sein Vater zunehmend ertaubte, musste er nach und nach das Amt übernehmen und den Vater pflegen. Das Gehalt von Vater und Sohn war mit 400 Talern pro Jahr bescheiden, weil sich beide eine Arbeitsstelle teilen musste. Da lag es auf der Hand, dass der technisch versierte Johann Heinrich August Duncker mit Hilfe des Militärseelsorgers Christoph Wagener eine Optische Anstalt nach Erfindung seiner Vielschleifmaschine ins Leben rief, um seine Bezüge zu verbessern und den Kriegsinvaliden und zahlreichen arbeitslosen Jugendlichen insbesondere Militärwaisenkindern Arbeit verschaffte. Am 10.03.1801 bekam er die Genehmigung für eine Königlich Priviligierte Opitsche Industrieanstalt. Mit dem Pfarrer Johann Friedrich Meuß kam Johann Heinrich August Duncker von 1804 -1819 regelmäßig in die Semliner Kirche, die als Filiale zu Rathenow gehörte. Im Mittelpunkt von Heike Brett´s Vortrag stand ein Visitationsprotokoll von 1810 der Pfarrer Meuß und Duncker in der Dorfschule in Semlin. Der Lehrer Johann George Böttger war 1810 schon 70 Jahre alt und musste bis zum 80. Lebensjahr als Lehrer in Semlin arbeiten. Seine Lebensumstände werden als sehr bescheiden dargestellt. Er hatte in seiner Wohnung eine Schneiderwerkstatt. Neben dem Schneiderhandwerk hatte der alte Lehrer Bienenvölker, um seine Einkünfte etwas aufzubessern. Gleichzeitig wurde in der Wohnung die Kinder unterrichtet, die kaum lesen, schreiben oder rechnen lernten. Meuß und Duncker beanstanden in ihrem Protokoll: Der Religionsunterricht beschränkte sich gewöhnlich auf das Auswendiglernen und Hersagen einiger Sprüche und Hauptstücke. Beim Rechnen schreibt man auf die große Schultafel so Zahlen hin, prägt sich die Formeln derselben ein, übt sich in Ausprechen und geschriebnen Zahlen und dann hat man in Semlin das Rechnen glernt. Zwar wird auch das Kopfrechnen beschrieben, aber alle Aufgaben beschränken sich nur auf Addition und Subtraktion. Bis zum Dividieren möchte es in Semlin noch kein Schulkind gebracht haben. Beim Lesen ist es auch nicht viel anders. Es ist ein monotones Gesinge. Das Schreiben treibt der Lehrer ohne alle Regeln an Geschmack. Auch der Sinn für die Schönheit und Formen fehlt ihm. Es ist ein unansehnliches Geschmiere. Das Schreiben ganzer Worte können sie auch nicht. Einzelne Buchstaben werden buchstabiert. Sie können wohl schreiben, aber es nicht lesen. Bein Singen in der Schulstube wird dem Zuhörer angst und bange, da ja auch die Gemeinde erbärmlich singt. Der Lehrer wird als herzlich guter und folgsamer Lehrer beschrieben, der sich auch um seine Schüler kümmere. Im Sommer und im Winter wurden vormittags drei Stunden unterrichtet und am Nachmittag mit Ausnahme von Mittwoch und Sonnabend nochmals drei Stunden. Die Ferien waren von Weihnachten bis zum 3. Januar, von Palmarum bis Mittwoch nach Ostern, von Pfingsten bis Mittwoch nach dem Feste. Zu den Markttagen in Rathenow an St. Johannis (24.07.) und an St. Michaelis (29.09.) bekamen alle Schüler zwei Tage frei. In dem Bericht von Meuß und Duncker wird auch kritisiert, dass in der Wohnstube des Lehres sowohl der Unterricht stattfindet, als auch geschneidert und gewohnt wird. Eine neue Schulstube von 16 Fuß Länge und 15 Fuß Breite wird als Anbau gefordert. Eine neue Schule wurde aber erst nach einem Brand 1875 errichtet. Die Unsitte der Bauern sonntags in den Wald zu fahren, um Holz zu schlagen oder den Acker zu pflügen, zu sähen oder zu ernten wird von den beiden Pfarrern gerügt. Diese schlechten Beispiele könnten nur den schändlichsten Einfluss auf die Jugend haben. In den sechzehnseitigen Protokoll wird ein neuer Unterrichtsplan erstellt. Die beiden Pfarrer engagierten sich auch für die Gemeinde Semlin und stellten 1816 den Antrag an den Landrat, eine Ziegelei zu errichten. Als Geistliche durften sie aber das nicht selbst tun und so wird 1817 Karl Borchmann mit einer Ziegelei auf der Lötze beschrieben. Damit konnten die Tagelöhner in Semlin einer geregelten Arbeit nachgehen und aus ihren sehr ärmlichen Verhälnissen erlöst werden.
Im Anschluss an den Vortrag von Heike Brett gab es noch eine Diskussion und Kaffee und Kuchen für alle Zuhörer.
Dr. Heinz-Walter Knackmuß
Gedenkversanstaltung zum 250. Geburtstag von Johann August Heinrich Duncker (14.01.2017)
Blauer Saal des Kulturzentrums Rathenow
1. Grußwort des Bürgermeisters Ronald Seeger
2. Dr. Bettina Götze hält einen Vortrag über die Situation Preußens im 18. Jahrhundert
3. Pfarrer Andreas Buchholz hält einen Vortrag über den Pfarrer Johann Heinrich August Duncker im Blauen Saal des Kulturzentrums Rathenow am 14.01.2017 anlässlich des 250. Geburtstages des Begründers der Optischen Industrie in Rathenow mit dem Titel :" Der praktische Gläubige - der gläubige Praktiker"
Video-Pfarrer Andreas Buchholz
Der alte Klemmer
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War einst ein alter Klemmer. | |
Es war ein blond´ Lorgnettchen von wunderhübschem Bau. Doch dieses blond´ Lorgnettchen das nahms nicht so genau. | |
Es hielts mit dem Monokel. Ist das nicht ein Skandal? Des nachts, wenn alles dunkel, krochs in sein Futteral. | |
Doch dieser alte Klemmer, der merkte nichts - so´n Schaf - bis dass das blond´ Lorgnettchen konvex war statt konkav |
Geschichtssplitter
Kinos in Rathenow
Vor der Zerstörung im zweiten Weltkrieg (1939 -1945) gab es drei Filmtheater in Rathenow
1. Das Apollo ( heutiges Kulturzentrum in der Berliner Straße)
Das Apollo-Theater war ein richtiges Theater mit 999 Plätzen, weil es eine Vorschrift gab, dass ab 1000 Plätze ein eiserner Brandvorhang zwischen Bühne und Zuschauerraum installiert werden musste.
2. Das Bellevue (zuerst in der Havelstr., dann in der Steinstr., heutiges Haveltorkino)
3. Das Capitol ( in der Großen-Hagen-Straße)
Pharusplan von 1925
© Copyright : Dr. Heinz-Walter Knackmuß
2016
800 Jahre Rathenow
2016 feierte die Stadt Rathenow ihr 800-jähriges Bestehen. Bischof Siegfried II. von Brandenburg hatte1216 in einer Urkunde Rathenow das erste Mal erwähnt. Die Stadt feierte das Jubiläum mit einem 1. Festumszug am 10.09.2016 in den Straße von Rathenow, an dem auch der in Rathenow geborenen Bischof Dr. Stephan Bodecker (alias Dr. Heinz-Walter Knackmuß) teilnahm.
2. Es gab einen Festgottesdienst am 10.09.2016 in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche mit der Kaiserlich-Königlichen Hoheit Prinzessin Camilia von Habsburg-Lothringen, Erzherzogin von Österreich.
3. 800-Minuten-Bibellesung in der Sankt-Marien-Andreas-Kirche am 24.06.2016 (St. Johanni). Anläßlich der 800-jährigen Jubileumsfeier lasen 77 Bürger von 8-20 Uhr 800 Minuten lang aus der Bibel.
Geschichte der Juden in Rathenow
Das erste jüdische Bethaus hatte Pintus Levin um 1739 auf dem Hof seines Wohnhauses Berliner Str.4 errichtet. 1845 wurde es gekündigt und die jüdische Gemeinde erwarb das Hinterhaus in der Havelstraße 181. Der seither verwendete Name Tempelhof verschwand erst nach 1945 mit der Zerstörung des Straßenzuges. Vor der für normale Menschen unvorstellbaren fabrikmäßigen Tötung (1941-1945) der jüdischen Menschen in Rathenow durch die deutsche Regierung gab es einige jüdische Familien in Rathenow. Neben den Juden wurden durch die deutsche Regierung auch Behinderte, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, Roma, Kommunisten und Sozialdemokraten in den Todesfabriken umgebracht. Der langjährige Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland und Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Heinz Galinski (28.11.1912 – 19.07.1992), hatte bis 1937 in Rathenow als Verkäufer bei dem berühmten jüdischen Kaufhaus Conitzer gearbeitete und heiratete die aus Karlsruhe stammende nun in Rathenow lebende Gisela Jacobsohn. In der Jüdischen Rundschau Nr. 68 vom 26.08.1938 heißt es in einer Anzeige: Statt Karten, Gisela Jacobsohn und Heinz Ganlinski-Verlobte- Rathenow, früher Marienburg, Berlin, Schönhauser Allee 31.
Seine ganze Familie wurde durch die Nationalsozialisten in Auschwitz umgebracht. Er war der einzige Überlebende. 1947 heiratete er seine zweite Frau Ruth Weinberg. 1926 wurde die neue Synagoge in der Fabrikenstraße (heute Wilhelm-Külz-Straße) geweiht. Die Synagoge befand sich innerhalb derStadtmauer. Am Morgen des 10. November 1938 wurde ihr Inventar zerstört. Die Gemeinde musste das Gebäude an die Stadt Rathenow verkaufen, die es als Kindergarten nutzte. Jetzt ist das Haus in Privatbesitz. Vor dem Gebäude befindet sich eine Gedenktafel. 1699 kauften die Geschwister Jakob und Markus David von Peter Krüger aus Rathenow ein Stück Land, dass sehr weit vom Stadttor entfernt war und erhielten vom Kurfürsten von Brandenburg Friedrich III. (11.07.1657 in Königsberg - 25.02.1713 in Berlin) die Genehmigung, einen Friedhof dort außerhalb der Stadtmauer zu errichten. Gleich hinter der Stadtmauer war der Jüdische Friedhof, denn nach den diskriminierenden Vorschriften des Mittelalters durften Juden ihre Toten nur außerhalb der Städte beisetzten. Die jüdischen Gräber sind unrein und dürfen nach jüdischem Glauben nie wieder belegt werden. Sie haben einen Grabstein, wo der Name des Toten aufgeschrieben steht, denn nach jüdischem Glauben, dürfen nur Menschen auferstehen, deren Namen aufgeschrieben sind. Nach dem Bau der Neustadt lag er nunmehr am Rande dieser am Töpfergang. Dem Friedhof als Stätte ewiger Ruhe kommt im jüdischen Glauben eine zentrale Bedeutung zu. Jakob und Markus David hatten 1701 schon den Antrag gestellt, auch Juden aus der Stadt Brandenburg, aus Friesack, Havelberg und Pritzerbe dort bestatten zu dürfen. Dies erlaubte der Magistrat von Rathenow nicht. Wohl aber wurde gestattet er, dass Juden die sich geschäftlich oder zu Besuch in Rathenow aufhielten und zufällig dort zu Tode kamen, auf dem Friedhof beigesetzt werden durften. Im Zuge der Stadtplanung forderte die Stadt Rathenow 1904 die Schließung. Der jüdischen Gemeinde wurde eine fünfzigjährige Ruhe zugesichert. Es wurde zwar versichert, dass der Friedhof noch 50 Jahre unangetastet bleiben sollte, also bis 1954, aber die Stadt Rathenow hielt sich nicht an diese Zusage.
Ehemalige Synagoge in der Fabrikenstraße
in Rathenow
Innenansicht der Synagoge
in Rathenow, 1926
In dieser Situation erwarb die Gemeinde ein Grundstück am Rande der Siedlung Neufriedrichsdorf. Die letzte Beisetzung fand im Dezember 1941 statt. Kurz danach schändeten Jugendliche den Friedhof.
Eberhard-Paul Steinke (29.07.1932 - 07.09.2010) kam mit drei Jahren nach Rathenow. Seine Großeltern Bertha und Paul Jansong in Rathenow haben sich sehr um ihn gekümmert. Er hat viele Jahre seiner Kindheit in Rathenow verlebt. Sein Großvater, Paul Jansong, war Chef der Rathenower Gendarmerie und wurde 1945 von den Russen erschossen. Er war seine Bezugsperson und beschäftigte sich viel mit dem Enkelsohn. Der Großvater wurde unter den Nazis auch gerügt, weil seine Frau den Juden immer noch etwas an Lebensmitteln zusteckte. Auf einer Naziversammlung, bei der der Großvater anwesend war, rief ein Naziredner: „ Da gibt es in unserer Stadt ja eine gewisse Frau Jansong, die verkehrt noch mit Juden.“ In seinem Buch „ Hinterm Zaun“ schreibt der zuletzt auf Westerland (Sylt) lebende Eberhard- Paul Steinke etwas über das jüdische Leben in Rathenow und über den freundlichen Umgang seiner Großmutter mit den jüdischen Mitbewohnern. Er berichtet auch, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg in Westberlin Heinz Galinski getroffen hat, der ja eine Frau aus Rathenow geheiratet hatte. Als Eberhard-Paul Steinke ihm erzählte, wie seine Großmutter Bertha Jansong den Juden immer Lebensmittel zusteckte und sie freundlich begrüßte, meinte Heinz Galinski, der davon wusste, dass die Lebensmittel nicht das Wichtigste für die Rathenower Juden waren, sondern dass jemand sie achtete und ansprach in dieser schrecklichen Zeit. Das Haus der Großeltern Jansong in Rathenow stand neben dem alten geschlossenen jüdischen Friedhof.
Das Zentrum der Stadt Rathenow wurde im Zweiten Weltkrieg (1939 -1945) zu 80% zerstört. Nur die Altstädtische Apotheke und das ehemalige Haus der Familie Kadden, welches sie zwangsverkaufen musste, blieben stehen. Egon Kornblum war 20-jährig als einer der wenigen Juden noch vor der Ermordung fast aller Juden in Deutschland im Frühjahr 1939 nach Shanghai geflohen. Er war in Rathenow aufgewachsen und kannte die Stadt gut.
Legende:
Der Apotheker der Altstädtischen Apotheke Dr. Hans-Hermann Schultze erzählt die Geschichte der Zerstörung der Stadt so:
Das Zentrum der Stadt Rathenow wurde im Zweiten Weltkrieg (1939 -1945) zu 80% zerstört. Nur die Altstädtische Apotheke und das Warenhaus des Juden Conitzer blieben stehen. Die Rote Armee rückte in Rathenow ein und eroberte Haus für Haus. Dann gingen die Soldaten in die Keller und suchten mit Flammenwerfern noch versprengte Gegner aufzuspüren, um dann das gesamte Haus zu plündern. Durch die Flammenwerfer wurden fast alle Häuser in Brand gesteckt. Nur die Altstädtische Apotheke und das Warenhaus des Juden Conitzer blieben verschont. Egon Kornblum, der ein Hutmachergeschäft in der Altstädtischen Apotheke betrieb, war als einer der wenigen Juden noch vor der Ermordung fast aller Juden in Deutschland mit seinen zwei Söhnen von Rathenow nach Schanghai geflohen und der jüngste Sohn kam als Offizier der Roten Armee wieder nach Rathenow. Er war in Rathenow aufgewachsen und wusste, dass sein Großvater ein Hutgeschäft in der Altstädtischen Apotheke besaß und von der Großmutter des Apothekers Dr. Hans-Hermann Schultze immer gut behandelt wurde, auch wenn sein Geschäft mehrmals pleite ging. Die Großmutter hatte nichts für die Nazis übrig. Und er wusste natürlich auch, dass das Kaufhaus auf der Brücke dem Juden Conitzer gehörte. So erteilte der die Befehle diese beiden Gebäude in der Altstadt nicht mit Falmmenwerfern in Brand zu setzten, was sie vor der Zerstörung bewahrte. Der Rabbiner Chaim Kornblum verwies diese Geschichte nach einem Telefonat mit ihm in das Reich der Legenden, denn die Söhne von Egon Kornblum waren nie in der Roten Armee gewesen
Am 27.10.2019 wurde der Jüdische Friedhof in Rathenow-Neufriedrichsdorf nach einer umfangreichen Sanierung von Rabbiner Chaim Kornblum aus Gelsenkirchen und seinem Bruder David Kornblum besucht. Hier hatte sich ihr Vater Egon Kornblum 1997 für die Errichtung eines Gedenksteines in Erinnerung an di Rathenower Holocaustopfer engagiert.
Gleich daneben hinter der Stadtmauer war der Jüdische Friedhof, denn nach den diskriminierenden Vorschriften des Mittelalters durften Juden ihre Toten nur außerhalb der Städte beisetzten. Die jüdischen Gräber sind unrein und dürfen nach jüdischem Glauben nie wieder belegt werden. Sie haben einen Grabstein, wo der Name des Toten aufgeschrieben steht, denn nach jüdischem Glauben, dürfen nur Menschen auferstehen, deren Namen aufgeschrieben sind. Während der Naziherrschaft wurde der jüdische Friedhof zerstört und überbaut. In Rathenow-Neufriedrichsdorf befindet sich ein weiterer jüdischer Friedhof, der unzerstört geblieben ist. Es wäre schön, wenn sich eine jüdische Gemeinde in Rathenow wieder ansiedeln könnte.
Eberhard-Paul Steinke (29.07.1932 - 07.09.2010) kam mit drei Jahren nach Rathenow. Seine Großeltern Bertha und Paul Jansong in Rathenow haben sich sehr um ihn gekümmert. Er hat viele Jahre seiner Kindheit in Rathenow verlebt. Sein Großvater, Paul Jansong, war Chef der Rathenower Gendarmerie und wurde 1945 von den Russen erschossen. Er war seine Bezugsperson und beschäftigte sich viel mit dem Enkelsohn. Der Großvater wurde unter den Nazis auch gerügt, weil seine Frau den Juden immer noch etwas an Lebensmitteln zusteckte. Auf einer Naziversammlung, bei der der Großvater anwesend war, rief ein Naziredner: „ Da gibt es in unserer Stadt ja eine gewisse Frau Jansong, die verkehrt noch mit Juden.“ In seinem Buch „ Hinterm Zaun“ schreibt der zuletzt auf Westerland (Sylt) lebende Eberhard- Paul Steinke etwas über das jüdische Leben in Rathenow und über den freundlichen Umgang seiner Großmutter mit den jüdischen Mitbewohnern. Er berichtet auch, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg in Westberlin Heinz Galinski getroffen hat, der ja eine Frau aus Rathenow geheiratet hatte. Als Eberhard-Paul Steinke ihm erzählte, wie seine Großmutter Bertha Jansong den Juden immer Lebensmittel zusteckte und sie freundlich begrüßte, meinte Heinz Galinski, der davon wusste, dass die Lebensmittel nicht das Wichtigste für die Rathenower Juden waren, sondern dass jemand sie achtete und ansprach in dieser schrecklichen Zeit. Das Haus der Großeltern Jansong in Rathenow stand neben den alten geschlossenen jüdischen Friedhof.
Der jüdische Friedhof in Rathenow
1699 kauften die Geschwister Jakobund Markus David von Peter Krüger aus Rathenow ein Sück Land, dass sehr weit vom Stadttor entfernt war und erhielten vom Kurfürste von Brandenburg Friedrich III. (11.07.1657 in Königsberg - 25.02.1713 in Berlin) die Genehmigung, einen Friedhof dort zu errichten. Nach dem Bau der Neustadt 1733 war der Friedhof noch immer außerhalb der Stadt gelegen. Er befand sich am Ende der heutigen Wilhelm-Külz-Straße (früher Fabrikenstraße). Jakob und Markus David hatten 1701 schon den Antrag gestellt, auch Juden aus der Stadt Brandenburg, aus Friesack, Havelberg und Pritzerbe dort bestatten zu dürfen. Dies erlaubte der Magistrat von Rathenow nicht. Wohl aber wurde gestattet er, dass Juden die sich geschäftlich oder zu Besuch in Rathenow aufhielten und zufällig dort zu Tode kamen, auf dem Friedhof beigesetzt werden durften. Die Jüdischen Gräber gelten als unrein und dürfen nur einmal belegt werden. Auf dem Grabstein muss der Name des Verstorbenen stehen. Die Gräber sollen bis zum Ende der Welt unberührt bleiben, damit die Verstorbenen auferstehen können. 1904 forderte der Magistrat der Stadt Rathenow die Schließung des Friedhofs, weil die Stadt erweitert werden sollte. Obwohl eine jüdischer Friedhof ein Ort ewiger Ruhe ist, musste sich die Synagogen-Gemeinde Friesack-Ortsverband Rathenow dem Votum des Magistrats beugen. Es wurde zwar versichert, dass der Friedhof noch 50 Jahre unangetastet bleiben sollte, also bis 1954, aber die Stadt Rathenow hielt sich nicht an diese Zusage. Als neuer Friedhof für die Juden erhielt die Jüdische Gemeinde ein Stück Land in Neufriedrichsdorf, wo der Jüdische Friedhof bis heute (2018) zu finden ist.
Am 27.10.2019 wurde der Jüdische Friedhof in Rathenow-Neufriedrichsdorf nach einer umfangreichen Sanierung von Rabbiner Chaim Kornblum aus Gelsenkirchen und seinem Bruder David Kornblum aus Essen wieder eröffnet.
Rabbiner Chaim Kornblum (links) und sein Bruder David Kornblum (rechts)
Der Bürgermeister der Stadt Rathenow Ronald Seeger (CDU) gab einen kurzen Abrisss der Geschichte des Friedhofs der Juden in Rathenow.
Rabbiner Chaim Kornblum
Jüdischer Friedhof in Rathenow-Neufreidrichsdorf
Andacht
zum Gedenken
am 08.05.2020
in der
Sankt-Marien-Andreas-Kirche
in Rathenow
Pfarrer Jens Greulich 08.05.2020
Bedeutende Persönlichkeiten,
die in Rathenow geboren sind
Zu den bedeutendsten Perönlichkeiten gehören:
1. Bischof von Brandenburg Dr. Stephan Bodecker (* 15.11.1384 in Rathenow - † 15.02.1459 in Brandenburg an der Havel)
2. Bischöfin von Hamar in Norwegen Rosemarie Köhn (*20.10.1939 in Rathenow -)
3. Biografie des Ersten Bürgermeisters der Stadt Rathenow Ernst Lindner (* 30.11.1873 in Graudenz -
† 05.03.1953 in Lindau am Bodensee)